Kopfläuse erkennen & bekämpfen: Neue Empfehlungen vom RKI
PZ/NAS | 29.01.2025 12:02 Uhr
Wie stecken sich Menschen mit Kopfläusen an?
Kopfläuse springen nicht und können sich auch nicht durch die Luft übertragen. Sie wandern von einem Kopf zum nächsten, wenn Haare direkt in Kontakt kommen – etwa beim Spielen oder Kuscheln. Auch eine Übertragung durch Haarbürsten, Schals oder Kopfkissen ist möglich, aber eher selten, da Läuse abseits eines menschlichen Kopfes nur maximal zwei bis drei Tage überleben. Besonders häufig betroffen sind Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren.
So erkennen Sie einen Kopflausbefall
Ein typisches Anzeichen für Kopfläuse ist starker Juckreiz. Doch nicht jeder Befall verursacht sofort Beschwerden. Der sicherste Weg, um Kopfläuse zu entdecken, ist das nasse Auskämmen:
- Haare anfeuchten und eine Haarpflegespülung auftragen, das erleichtert das Durchkämmen der Haare.
- Mit einem speziellen, engzinkigen Läusekamm Strähne für Strähne von der Kopfhaut bis zur Spitze durchkämmen.
- Nach jedem Kammzug den Kamm auf einem Papiertuch ausstreifen und auf Läuse oder Eier (Nissen) untersuchen.
Was hilft wirklich gegen Kopfläuse?
Das RKI empfiehlt eine Kombination aus chemischer Behandlung und mechanischem Entfernen der Läuse durch wiederholtes Auskämmen. Wichtig ist die Einhaltung eines genauen Behandlungsplans:
Tag 1: Kopfläuse mit einem geeigneten Kopflausmittel behandeln (Herstellerangaben beachten), Haare waschen und nass auskämmen. Danach dürfen Kinder wieder in die Schule oder Kita, wenn die Eltern die sachgerechte Behandlung bestätigen.
Tag 2: Kontrollkämmen.
Tag 5: Erneutes Nassauskämmen zur Entfernung eventuell nachgeschlüpfter Larven.
Tag 8, 9 oder 10: Wiederholungsbehandlung mit dem Kopflausmittel, danach wieder nass auskämmen.
Tag 13 & 17: Kontrollkämmen, um den Erfolg sicherzustellen.
Wichtige Fehler vermeiden
Viele Behandlungen scheitern an einfachen Fehlern. Diese Dinge sollten Sie unbedingt vermeiden:
- Zu kurze Einwirkzeit des Lausmittels.
- Zu sparsames Auftragen oder ungleichmäßige Verteilung.
- Zu nasse Haare vor der Anwendung (dadurch wird das Mittel verdünnt).
- Keine Wiederholungsbehandlung durchgeführt.
Was bringt nichts gegen Kopfläuse?
Föhnen oder Saunabesuche: Heiße Luft kann die Kopfhaut schädigen, reicht aber nicht aus, um alle Läuse und Eier abzutöten.
Hausmittel wie Essigwasser: Läuse und Eier überleben diese Methode.
Insektizidsprays in der Wohnung: Sie sind unnötig, da Kopfläuse sich nicht in der Umgebung vermehren.
Was tun mit Kleidung und Bettzeug?
Kleidung, Bettbezüge und Handtücher sollten gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Haarbürsten, Kämme oder Haarspangen können in heißer Seifenlauge gereinigt werden. Gegenstände, die nicht waschbar sind, wie Kuscheltiere oder Mützen, sollten für drei Tage luftdicht in einer Plastiktüte verpackt werden – dann verhungern eventuell vorhandene Läuse.
Wer muss behandelt werden?
Kopflausbefall betrifft oft nicht nur eine Person. Deshalb sollten alle engen Kontaktpersonen – besonders in der Familie und in Schulen oder Kitas – auf Läuse untersucht werden. Eine vorbeugende Behandlung ohne nachgewiesenen Befall ist jedoch nicht notwendig.
Konsequenz ist der Schlüssel
Die erfolgreiche Behandlung von Kopfläusen erfordert Geduld und Sorgfalt. Wichtig ist es, die Behandlung nach Plan durchzuführen und keine Abkürzungen zu nehmen. Wer konsequent vorgeht, kann die Plagegeister zuverlässig loswerden und eine erneute Ansteckung vermeiden.