Küchenhandtuch: Wo Erreger sich wohlfühlen

27.06.2018

Eine Lebensmittelvergiftung wünscht sich niemand. Doch leider trifft sie viele Menschen nicht nur in zweifelhaften Restaurants, sondern auch im eigenen Haushalt. Was dabei eine Rolle spielt, wurde nun wissenschaftlich untersucht.
Ein Küchenhandtuch wird am besten nur für einen Zweck benutzt - zum Beispiel, um die sauberen Hände abzutrocknen. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher der University of Mauritius stürzten sich insbesondere auf Küchenhandtücher, die in vielen Haushalten als Allzweckwaffe dienen. Dabei fanden sie heraus, dass bestimmte Faktoren für bakterielle Krankheitserreger besonders günstig waren: Stark verkeimte Tücher fanden die Forscher vor allem in Familien mit mehreren Kindern sowie in Haushalten, die ein und dasselbe Tuch für verschiedene Zwecke nutzten. Außerdem waren Haushalte mit niedrigerem sozialem Status und solche, in denen Fleisch und Fisch gegessen wurde, stärker betroffen. Insgesamt wurden auf knapp der Hälfte der untersuchten Tücher nennenswerte Mengen von Bakterien gefunden. Die Forschungsergebnisse wurden Anfang Juni auf einem Kongress der Fachgesellschaft American Society for Microbiology vorgestellt.

„Unsere Studie zeigt, dass die Zusammensetzung einer Familie und die Hygienepraxis in der Küche die Belastung der Tücher mit Krankheitserregern beeinflussen. Außerdem sehen wir, dass vor allem ein unhygienischer Umgang mit tierischen Lebensmitteln häufig sein könnte“, so Dr. Susheela Biranjia-Hurdoyal, die Leiterin der Studie. Die zahlreich vorhandenen Erreger könnten für Verunreinigungen von Lebensmitteln und für gefährliche Lebensmittelvergiftungen verantwortlich sein. „Tücher sollten trocken gehalten und nur für einen Zweck verwendet werden“, empfiehlt Dr. Biranjia-Hurdoyal. Besonders größeren Familien mit Kindern und älteren Personen rät der Experte, achtsam zu sein.

MB