Künstliche Niere könnte eine Dialyse ersetzen

ZOU | 31.08.2023

US-Wissenschaftler arbeiten an einer implantierbaren künstlichen Niere zur Behandlung von Nierenversagen, die eine anstrengende und aufwändige Dialyse bei Betroffenen überflüssig machen könnte.
Die Nieren sind sozusagen die Müllabfuhr unseres Körpers: Sie sind unter anderem dafür zuständig, Gift- und Abfallstoffe aus dem Körper zu filtern. image.originalResource.properties.copyright

Die Forschenden haben erstmals gezeigt, dass Nierenzellen in einem implantierbaren „Bioreaktor“ in Tierversuchen mehrere wichtige Nierenfunktionen übernehmen können. Das Gerät kann wie ein Herzschrittmacher unbemerkt im Hintergrund arbeiten und löst keine Immunreaktionen aus. Der „Bioreaktor“ ist direkt mit Blutgefäßen und Venen verbunden und ermöglicht den Durchgang von Nährstoffen und Sauerstoff, ähnlich wie eine echte Niere. Siliziummembranen schützen die Nierenzellen dabei vor der Immunabwehr des Empfängers.

Die Nierenzellen im „Bioreaktor“ überlebten in Schweinen sieben Tage lang nach der Transplantation. Deshalb sind jetzt Versuche über mehrere Monate geplant. Wenn diese ebenfalls erfolgreich verlaufen, steht ersten Tests in Menschen nichts mehr im Wege.

„Wir mussten beweisen, dass ein funktionsfähiger Bioreaktor keine immunsuppressiven Medikamente benötigt, und das haben wir getan“, sagte Dr. Shuvo Roy von der Universität Kalifornien in San Francisco. Ziel des Teams ist, ein Gerät zu entwickeln, das Menschen mit Nierenversagen die Dialyse erspart, die mehrmals wöchentlich erforderlich ist. Eine Alternative zur Dialyse wären Nierentransplantationen, aber da es zu wenige Spenderorgane gibt, erhält nur ein Bruchteil der dialysepflichtigen Menschen ein neues Organ.

Roy ist zuversichtlich: „Wir konzentrieren uns darauf, die Schlüsselfunktionen einer Niere sicher nachzubilden. Die künstliche Bio-Niere wird die Behandlung von Nierenerkrankungen effektiver und auch viel verträglicher und komfortabler machen.“

Quelle: DOI 10.1038/s41467-023-39888-2