Kuh-Schleim schützt Bandscheiben nach einer Operation

ZOU | 18.09.2024

Schwedische Forschende haben ein Gel entwickelt, das auf dem Sekret der Speicheldrüsen von Kühen basiert. Es bildet nach einer Bandscheiben-Operation eine Schutzbarriere, die das Immunsystem daran hindert, das Innere der Bandscheibe anzugreifen. Dadurch bleiben die Bandscheiben intakt und das Risiko weiterer Schäden verringert sich.
Bei einem Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibengewebe zwischen den Wirbelkörpern hervor. image.originalResource.properties.copyright

Ziel der Studie war, Schäden nach der chirurgischen Behandlung von Bandscheibenvorfällen zu verhindern. Dafür entwickelte die Gruppe ein Gel, das die Aktivierung von Immunzellen unterdrückt. Wird dieses Gel auf die Operationsstelle aufgetragen, so verhindert es Folgeschäden, indem es Immunzellen davon abhält, den Gallertkern (Nucleus pulposus) der Bandscheiben anzugreifen. Mit herkömmlichen Gelen, z. B. mit Alginaten, war das bisher nicht gelungen.

„Dieser Ansatz könnte erhebliche Auswirkungen auf chirurgische Eingriffe haben: Die einfache Injektion von Mucin-Gelen an der Operationsstelle könnte die Patientenergebnisse verbessern, langfristige Komplikationen verringern und die Erfolgsrate von Bandscheibenoperationen erhöhen“, sagte Hongji Yan von der Universität Uppsala.

Bandscheibenvorfälle treten häufig auf und können starke Schmerzen an der Wirbelsäule verursachen. Bei vielen Menschen muss der Bandscheibenvorfall operativ behandelt werden, um den Druck auf die Nerven in der Wirbelsäule zu verringern. Nach der Operation bekommen die meisten Patienten entzündungshemmende Medikamente, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Bislang gibt es jedoch keine Methode, die das Immunsystem davon abhält, das verbleibende Bandscheibengewebe anzugreifen, was die Verletzung verschlimmern kann. Die neue Behandlung könnte entsprechend dazu beitragen, die Genesung deutlich zu verbessern.

Quelle: DOI 10.1002/advs.202404496