Medikamente für Kinder werden häufig falsch dosiert
05.02.2014
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Deshalb reicht es oft nicht aus, die Dosierung für Erwachsene als Basis zu nehmen und die entsprechende Dosis für Kinder nur anhand des Körpergewichts zu verringern. Hinzu kommt, dass Kinder in der Entwicklung vom Neugeborenen über das Kleinkind bis zum Kind unterschiedlich hohe Dosierungen bezogen auf das Gewicht oder die Körperoberfläche brauchen. Die Umrechnung auf eine altersgerechte Dosierung hängt auch vom Lebensalter des Kindes ab: Bei einigen Wirkstoffen wie Theophyllin gegen Atembeschwerden oder Digoxin gegen Herzerkrankungen brauchen Kinder in einigen Altersstufen sogar höhere Dosierungen in Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als Erwachsene. Bei anderen Arzneistoffen wie dem Beruhigungsmittel Diazepam brauchen Kleinkinder, jeweils bezogen auf das individuelle Gewicht, hingegen viel geringere Dosierungen als größere Kinder oder Erwachsene.
Die Eltern sollten immer in die Medikamentengabe einbezogen werden. So sollten Arzneisäfte nicht mit einem Haushaltslöffel abgemessen werden, da dies zu ungenau ist. Eine mündliche Beratung allein reiche oft nicht aus, um Eltern die korrekte Anwendung von Medikamenten zu erläutern. „Am genauesten können Eltern einen Arzneisaft dosieren, wenn sie zusätzlich zu einer ausführlichen Beratung vom Apotheker Hilfsmittel erhalten und diese auch erklärt bekommen“, sagte Högger. Der Apotheker könne zum Bespiel das korrekte Abmessen mit der Einwegspritze demonstrieren.
ABDA