Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung leidet unter Kopfschmerzen

ZOU | 13.04.2022

52 Prozent der Weltbevölkerung sind von mindestens einer Kopfschmerzerkrankung pro Jahr betroffen, bei 14 Prozent handelt es sich um Migräne. Dies hat eine Sichtung von diversen Studien seit 1961 ergeben.
Frauen sind insgesamt häufiger von Spannungskopfschmerzen und Migräne betroffen als Männer. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung von 357 Studien zwischen 1961 und Ende 2020 zeigt, dass weltweit bei einem großen Teil der Bevölkerung pro Jahr mindestens eine Kopfschmerzerkrankung diagnostiziert wird, darunter Spannungskopfschmerz (26 Prozent), Migräne (14 Prozent) und Kopfschmerz für 15 oder mehr Tage pro Monat (5 Prozent). Aus zwölf Studien, in denen Personen von Kopfschmerzen am Vortag berichteten, schätzten die Autoren der Übersichtsarbeit, dass jeden Tag etwa 16 Prozent der Weltbevölkerung Kopfschmerzen haben, fast die Hälfte dieser Menschen hat Migräne (7 Prozent). Die Ergebnisse der Studie sind im Fachmagazin „Journal of Headache and Pain“ erschienen.

Alle Arten von Kopfschmerzen traten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Am deutlichsten zeigte sich dies bei Migräne (17 Prozent bei Frauen im Vergleich zu 9 Prozent bei Männern) und Kopfschmerzen an 15 oder mehr Tagen pro Monat (6 Prozent bei Frauen im Vergleich zu 3 Prozent bei Männern).

Ob Kopfschmerzen in den letzten Jahren zugenommen haben, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es gab Anzeichen dafür, dass Migräne in den letzten drei bis vier Jahrzehnten häufiger geworden ist. Das könnte aber auch an besseren diagnostischen Methoden liegen. Lars Jacob Stovner von der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie sagte: „Im Vergleich zu unserem vorherigen Bericht und globalen Schätzungen deuten die Daten darauf hin, dass die Häufigkeit von Kopfschmerzen und Migräne zunehmen könnte. Es wäre aber verfrüht zu schlussfolgern, dass die Kopfschmerzen definitiv zunehmen. Klar ist, dass Kopfschmerzerkrankungen weltweit stark verbreitet sind und eine hohe Belastung darstellen.“

Quelle: DOI 10.1186/s10194-022-01402-2