Mehr hitzebedingte Todesfälle durch Klimawandel

Dr. Karen Zoufal | 17.06.2021

Ein internationales Forscherteam führt mehr als ein Drittel aller hitzebedingten Todesfälle auf die globale Erwärmung zurück. Lateinamerika und Südostasien sind davon am stärksten betroffen.
Hitzewellen belasten vor allem ältere und kranke Menschen stark. image.originalResource.properties.copyright

Die Betrachtung der Klima- und Sterbedaten an 732 Standorten aus 43 Ländern zeigt, dass durchschnittlich 37 Prozent der hitzebedingten Todesfälle auf die globale Erwärmung zurückgeführt werden können. Auf allen Kontinenten war in der warmen Jahreszeit mehr Todesfälle zu verzeichnen, die meisten in Mittel- und Südamerika (bis zu 76 Prozent) und Südostasien (bis zu 61 Prozent). Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Zeitschrift „Nature Climate Change“.

Die Daten wurden zwischen 1991 und 2018 gesammelt. Aus ihnen ließen sich Zusammenhänge zwischen der Temperatur und Sterblichkeit erkennen und abschätzen, wie sich die zusätzliche Hitzebelastung durch die vom Menschen verursachte Erderwärmung innerhalb dieser 27 Jahre auf die Sterberate ausgewirkt hat.

„Die meisten wissenschaftlichen Studien, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit bewerten, konzentrieren sich auf zukünftige Auswirkungen. Dies ist eine der wenigen Studien – und die erste mit globaler Reichweite – die die erhöhten Gesundheitsrisiken des Klimawandels in der Vergangenheit misst. Die Botschaft ist klar: Der Klimawandel wird nicht nur in Zukunft verheerende Auswirkungen haben, sondern jeder Kontinent erfährt bereits die Folgen menschlicher Aktivitäten auf unserem Planeten“, sagte Studienautor Prof. Antonio Gasparrini von der London School of Hygiene.  Die Wissenschaftler fordern, nicht nur die Menschen stärker vor Hitze zu schützen, sondern auch die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und weniger fossile Brennstoffe zu nutzen.

Quelle: 10.1038/s41558-021-01058-x