Mehr psychische Probleme bei jungen Erwachsenen

14.03.2019

Schwere Depressionen haben bei jungen Amerikanern im letzten Jahrzehnt deutlich zugenommen, ohne dass bei älteren Erwachsenen ein ähnlicher Anstieg zu beobachten war. Möglicherweise ist dies auf die zunehmende Verwendung digitaler Medien zurückzuführen, glauben Forscher.
Immer mehr junge Menschen leiden an Depressionen und anderen psychischen Problemen. image.originalResource.properties.copyright

Die Zahl junger Erwachsener unter 26 Jahren, die unter schweren psychischen Problemen litten, stieg zwischen 2008 und 2017 um 71 Prozent. Der Anteil junger Menschen mit Suizidgedanken oder -versuchen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 47 Prozent. Bei älteren Menschen zeigte sich dagegen keine Zunahme von Depressionen oder psychischen Störungen, und bei Personen über 65 Jahren wurde sogar ein leichter Rückgang festgestellt. Das berichten Experten der American Psychological Association im Journal of Abnormal Psychology.

Professorin Jean Twenge von der San Diego State University ist der Meinung, dass dieser Anstieg teilweise auf den verstärkten Einsatz von digitalen Medien zurückzuführen ist. Sie hätten soziale Interaktionen ausreichend stark verändert, um psychische Einflüsse bewirken zu können. Sie weist darauf hin, dass junge Leute heute auch weniger schlafen als früher. Um der Problematik entgegenzuwirken, empfiehlt sie daher, Telefone oder Tablets nicht ins Schlafzimmer mitzunehmen und sie eine Stunde vor dem Zubettgehen auszustellen. Für die Studie hatten die Wissenschaftler Umfrageergebnisse der Jahre 2005 bis 2017 von fast 400.000 Erwachsenen und mehr als 200.000 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren analysiert.

ZOU