Neue Impfempfehlungen veröffentlicht
25.08.2014
Die HPV-Impfung schützt vor einer Infektion mit bestimmten HPV-Typen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Der hauptsächliche Übertragungsweg für HPV-Infektionen am Gebärmutterhals sind Sexualkontakte. Die Impfung ist am wirksamsten, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt. Studien zufolge verpasste ein Großteil der Mädchen in Deutschland bisher aber diesen idealen Impfzeitpunkt. Die Gründe: Der erste Geschlechtsverkehr ist häufig nicht geplant oder die Mädchen besprechen ihren Wunsch, Sex zu haben, nicht mit den Eltern oder den impfenden Ärzten.
Mit der Herabsetzung des Impfalters soll erreicht werden, dass mehr Mädchen als bisher vor einer HPV-Infektion geschützt werden, bevor sie sexuell aktiv werden. Zudem scheint das Immunsystem im jüngeren Alter besser auf die HPV-Impfung anzusprechen. In der Folge sind dann nur zwei statt drei Impftermine erforderlich. Auch gibt es bislang keine Hinweise für ein Nachlassen der Schutzwirkung einer HPV-Impfung, wie eine neue Übersichtsarbeit zeigt. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Impfung ebenfalls ab 9 Jahren.
Die HPV-Impfung kann die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung aber nicht ersetzen. Dies liegt daran, dass im Impfstoff nicht alle HPV-Typen enthalten sind, manche Personen nur unvollständig geimpft sind und es zu Impfversagern kommen kann. Die STIKO spricht sich daher für ein organisiertes und qualitätskontrolliertes Vorsorgekonzept aus HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung aus.
Daneben wurden die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung überarbeitet, die jetzt z.B. auch für Cochlea-Implantat-Träger empfohlen wird. Die aktualisierten Impfempfehlungen können Sie auf dieser Webseite des Robert Koch-Instituts nachlesen.
RKI/FH