Neue Regeln sollen Nierenspende erleichtern

NAS | 18.07.2024

In Zukunft wird es mehr Möglichkeiten geben, eine Spenderniere zu erhalten. Das Bundeskabinett hat dafür eine Gesetzesänderung beschlossen, die „Überkreuzspenden“ ermöglicht. Wie funktioniert das?
Nierenspenden sollen künftig auch "überkreuz" möglich sein. image.originalResource.properties.copyright

Wer eine Spenderniere benötigt, muss oft viele Jahre auf ein passendes Organ warten. Um die Wartezeit zu verkürzen, soll künftig eine sogenannte „Überkreuz-Lebendnierenspende“ möglich sein. Was bedeutet das? Spender oder Spenderin kann bisher nur eine nahestehende Person sein – also zumeist Eltern, Geschwister, Ehepartner oder Lebensgefährten. Aber: Manche Spender-Empfänger-Paare sind nicht kompatibel, etwa weil die Blutgruppen nicht zueinander passen. In diesem Fall kann künftig eine Überkreuz-Spende möglich werden. Dabei werden zwei inkompatible Spender-Paare zusammengebracht und können dann sozusagen „über Kreuz“ spenden.

Dafür soll ein nationales Programm sowie ein Pool von inkompatiblen Organspende-Paaren aufgebaut werden. Aus diesem Pool werden die miteinander kompatiblen Organspender und -empfänger ermittelt, zwischen denen eine Lebendnierenspende durchgeführt werden kann. So kann mehr Betroffenen die dringend benötigte Transplantation ermöglicht werden.

Ende 2022 warteten laut Bundesregierung in Deutschland über 6.700 Menschen auf eine Spenderniere. Gleichzeitig sank die Zahl der Nierentransplantationen auf knapp 2.000.

Quelle: Lebendorganspende-Reform; Bundesregierung: Schnellere Hilfe bei Organ-Transplantationen