Öle aus Pflanzensamen sind gesund

ZOU | 23.08.2024

In sozialen Medien warnen manche Leute vor den „Hateful Eight“: Dahinter verbergen sich keine zwielichtigen Gestalten aus einem Film, sondern Öle, die aus Pflanzensamen gewonnen werden. Anders als in den Beiträgen auf TikTok, YouTube & Co behauptet, sind sie aber nicht nur harmlos, sondern darüber hinaus auch noch gesund.
Öle, die aus Pflanzensamen gewonnen werden, sind alles andere als ungesund, erklärt ein Experte. image.originalResource.properties.copyright

Es geht um Raps-, Mais-, Baumwollsamen-, Traubenkern-, Soja-, Reiskleie-, Sonnenblumen- und Färberdistelöl. Den irreführenden Beiträgen in den sozialen Medien zufolge zerfallen die enthaltenen Omega-6-Fettsäuren beim Kochen in Giftstoffe, die Entzündungen verursachen, das Immunsystem schwächen und zu chronischen Krankheiten beitragen. Prof. Dr. Christopher Gardner von der Stanford University in Kalifornien erklärt, warum das nicht stimmt:

„Wenn Sie zum Kochen oder zur Zubereitung von Speisen Fett benötigen, können Sie Pflanzenöle, Butter oder Schmalz verwenden. Alle Studien besagen übereinstimmend, dass Butter und Schmalz schlecht für das Herz sind. Sie zeigen außerdem, dass der Austausch gesättigter Fette durch ungesättigte Fette das Risiko für Herzerkrankungen senkt. Wenn man Samenöle zum Beispiel zum Anbraten von Gemüse oder für einen Salat verwendet, überwiegen die Vorteile bei weitem alle möglichen Gesundheitsrisiken.“

Omega-6-Fettsäuren sind gesund

Samenöle enthalten zwar große Mengen Omega-6-Fettsäuren, „aber das ist nichts Schlechtes“, so Gardner. Omega-6-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigt. Der Körper kann sie nicht selbst produzieren, sondern muss sie aus der Nahrung aufnehmen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren helfen dem Körper, „schlechtes“ Cholesterin zu senken und damit das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle zu reduzieren. Wissenschaftliche Fachgesellschaften für Ernährung empfehlen deshalb Omega-6-Fettsäuren als Teil einer gesunden Ernährung.

„Omega-6-Fettsäuren werden zu Unrecht verteufelt, weil sie das Herz-Kreislauf-Risiko vermutlich nicht so stark senken wie Omega-3-Fettsäuren. Das heißt nicht, dass Omega-6-Fettsäuren schlecht für Sie sind. Omega-3-Fettsäuren sind nur besser“, sagte Gardner. „Es ist zudem nicht erwiesen, dass die mit Omega-6-Fettsäuren verbundene Entzündung schädlich ist.“

Auch wenn Olivenöl vorteilhafter erscheinen mag, so verleihe es nicht jedem Essen den richtigen Geschmack, meint Gardner. Er würde zum Beispiel lieber Sesamöl für eine Gemüsepfanne verwenden: „Wenn Sie mehr von der Gemüsepfanne oder einem Salat essen, weil es Ihnen mit einem Öl aus Pflanzensamen besser schmeckt, dann ist das fantastisch. Samenöle bringen Sie nicht um, sondern helfen Ihnen, gesündere Lebensmittel zu genießen.“