Omikron schützt nicht gut vor weiteren Corona-Infektionen

ZOU | 17.06.2022

Menschen, die mit der Omikron-Variante infiziert waren, sind nicht gut gegen eine zukünftige SARS-CoV-2-Infektion geschützt. Dies hat eine Studie ergeben, in der die Covid-19-Immunität nach Impfungen und durchgemachten Infektionen untersucht wurde.
Eine Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus ist für das Immunsystem offenbar kein guter Booster. image.originalResource.properties.copyright

Man würde annehmen, dass eine Coronavirusinfektion das Immunsystem so verändert, dass zukünftig ein Schutz vor SARS-CoV-2 besteht – quasi wie ein natürlicher Booster. Neue Ergebnisse in der Zeitschrift „Science“ zeigen jedoch, dass Omikron selbst bei dreifach geimpften Menschen nur eine geringe Boosterwirkung hat und gegen eine erneute Infektion mit derselben Variante wenig Schutz bietet: Omikron erzeugte eine verbesserte kreuzreaktive Immunität gegen die früheren Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta, aber eine geringe Verstärkung der Immunabwehr gegen das Omikron-Spike-Protein selbst. Bei Personen, die sich während der ersten Welle der Pandemie infiziert hatten und später noch einmal mit Omikron, war gar keine Boosterwirkung zu beobachten.

Das könnte erklären, warum es zu so vielen Durchbruchinfektionen und wiederholten Ansteckungen durch Omikron kam, denn sowohl die Antikörper- als auch die Zellantwort auf Omikron ist gering. Dennoch schützt die Impfung vor schweren Erkrankungen und Tod.

Prof. Danny Altmann vom Imperial College London sagt, dass „Omikron alles andere als ein gutartiger natürlicher Booster der Impfimmunität ist, wie wir angenommen haben, sondern dem Immunsystem mit einem heimlichen Manöver ausweicht: Das Virus kann nicht nur die Impfabwehr durchbrechen, sondern hinterlässt auch wenige Spuren für das Immunsystem – es fliegt unter dem Radar, sodass das Immunsystem sich nicht daran erinnern kann.“

Quelle: DOI 10.1126/science.abq1841