Pflanzliche Lebensmittel sind nicht immer gesund

ZOU | 17.06.2024

Eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist gesund. Es gilt aber: Vorteile für die Gesundheit hat eine pflanzliche Ernährung nur, wenn sie wenig hochverarbeitete Lebensmittel enthält. Das zeigt auch eine Auswertung der Ernährungsdaten von über 100.000 Personen.
Fleischlose Alternativen zu Burgerpatties & Co sind oft hochverarbeitet und haben für die Gesundheit keine Vorteile. image.originalResource.properties.copyright

Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel waren mit besseren Gesundheitsergebnissen verbunden, zum Beispiel mit einem um 7 Prozent geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer um 15 Prozent geringeren Sterblichkeit. Hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel begünstigten dagegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöhten die Sterblichkeit.

Hochverarbeitete Lebensmittel gelten als ungesund, weil sie meist viel Salz, Fett, Zucker und künstliche Zusatzstoffe enthalten. Das gilt offenbar auch für die fleischlosen Alternativen zu Wurst, Burger und Nuggets, die häufig als gesunde Optionen vermarktet werden, stellte Dr. Eszter Vamos vom Imperial College London fest: „Frische pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte haben bekanntermaßen wichtige gesundheitliche und ökologische Vorteile. Diese große Studie zeigt dagegen, dass hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel keine schützende Wirkung auf die Gesundheit haben und mit schlechten Gesundheitsergebnissen verbunden sind.“

Ihre Kollegin Dr. Fernanda Rauber ergänzte: „Obwohl diese Lebensmittel pflanzlich sind, können sie aufgrund ihrer Zusammensetzung und Verarbeitungsmethoden zu Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck beitragen. Lebensmittelzusatzstoffe und industrielle Schadstoffe in diesen Lebensmitteln können oxidativen Stress und Entzündungen verursachen. Daher unterstützen unsere Ergebnisse die Umstellung auf pflanzliche Lebensmittel, bei denen der Verarbeitungsgrad berücksichtigt wird, um die Herz-Kreislauf- Gesundheit zu verbessern.“

Quelle: DOI 10.1016/j.lanepe.2024.100948