Probiotika lindern Ekzeme bei Kindern
11.09.2020
Für die Studie trugen Mediziner zweimal pro Woche die natürlicherweise auf der Haut vorkommenden probiotischen Bakterien namens Roseomonas mucosa auf Hautbereiche mit Ekzemen auf. 17 von 20 Kindern zeigten nach der viermonatigen Behandlung eine Verbesserung ihres Krankheitsbilds um mehr als 50 Prozent. Dies war an allen behandelten Hautstellen der Fall: Ellen- und Kniebeugen, Händen, Rumpf und Hals. Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass sich die Hautbarriere verbesserte, also die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit einzuschließen und Allergene fernzuhalten. Die meisten Kinder benötigten weniger Medikamente, hatten weniger Juckreiz und fühlten sich durch die Therapie wohler. Diese Effekte blieben auch nach Beendigung der Behandlung bestehen und die Bakterien blieben bis zu acht Monate auf der Haut. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachblatt „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass auf der behandelten Haut mehr verschiedene Bakterien lebten, dafür aber weniger Bakterien namens Staphylococcus aureus vorkamen – ein Bakterium, von dem bekannt ist, dass es Ekzeme verschlimmert. Durch Experimente mit Zellen und Tieren fanden sie außerdem heraus, dass bestimmte Fette, die von Roseomonas mucosa produziert werden, die Hautreparatur förderten.
„Ein Kind, das an lästigen Ekzemen leidet, die jucken, schmerzhaft und ablenkend sein können, kann für die ganze Familie eine Herausforderung sein. Diese frühen Ergebnisse deuten an, dass die Therapie mit Roseomonas mucosa dazu beitragen könnte, einige Kinder sowohl von der Belastung durch Ekzeme als auch von der der täglichen Behandlung zu entlasten“, sagt Dr. Anthony S. Fauci, Direktor des Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums.
ZOU