Rauschtrinken nimmt unter Jugendlichen wieder zu
NAS | 06.11.2024
Exzessives Trinken unter Jugendlichen hat wieder deutlich zugenommen, warnt die BZgA: Nachdem die Zahlen während der Corona-Pandemie deutlich abgenommen hatten, sind sie im Jahr 2023 wieder auf das Vor-Corona-Niveau gestiegen. 17,1 Prozent der männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren und 13,1 Prozent der weiblichen Jugendlichen hatten angegeben, in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal bei einer Gelegenheit fünf Gläser Alkohol oder mehr getrunken zu haben. Unter den jungen Männern zwischen 18 und 25 Jahren waren es 46,2 Prozent, bei den gleichaltrigen Frauen 32 Prozent.
Alkohol schadet dem jugendlichen Gehirn
Die Experten der BZgA sehen diesen Trend mit großer Besorgnis: „Alkoholkonsum schädigt das Gehirn, besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, denn ihr Gehirn befindet sich noch in der Entwicklung und reagiert deshalb empfindlicher auf das Zellgift Alkohol. Insbesondere Rauschtrinken kann zu dauerhaften Schäden führen. Je früher Jugendliche Alkohol trinken, desto größer sind die gesundheitlichen Risiken und die Wahrscheinlichkeit, dass sie dieses Verhalten ins Erwachsenenalter mitnehmen“, sagte Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter der BZgA.
"Begleitetes Trinken abschaffen"
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, forderte in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass sogenannte „begleitete Trinken“ ab 14 Jahren abzuschaffen: „Alkohol wird nicht gesünder, weil die Eltern daneben sitzen. Darum fordere ich ein striktes Alkoholverbot bis 16. Aber 18 wäre aus medizinischen Gründen die notwendige Grenze“, so Blienert.
Für die vorliegende Studie wurden 7.001 junge Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum April bis Juni 2023 befragt.
Quelle: Info-Blatt "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2023“