Raynaud-Syndrom: Leichenfinger bei Kälte
21.11.2018
Ausgelöst durch einen Kältereiz werden die Finger plötzlich und krampfartig eiskalt und taub. Weil die Haut schneeweiß wird, sprechen viele von der Leichen- oder Weißfingerkrankheit. Dahinter verbirgt sich eine vorübergehende Durchblutungsstörung, die Mediziner als Raynaud-Syndrom bezeichnen. In den meisten Fällen ist die Krankheit harmlos, manchmal tritt sie aber auch als Begleiterkrankung von Rheuma, Multipler Sklerose oder Diabetes auf. Die Therapie orientiert sich dann an der Grunderkrankung.
Wer unter dem Raynaud-Syndrom leidet, kann auch einiges tun, um sich selbst zu helfen. „Betroffene sollten schon ab einer Temperatur von zehn Grad Celsius ihre Hände und Füße konsequent vor Kälte und Nässe schützen. Dicke Handschuhe und auch spezielle Taschenwärmer können hier sehr helfen“, rät Dr. Ursula Marschall, Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer. Wenn die Füße betroffen sind, sei es sinnvoll, Schuhe ausreichend groß zu kaufen, damit genügend Platz für eine zusätzlich wärmende Sohle und dicke Socken bleibt. Laut Marschall sollten nicht nur Hände und Füße warmgehalten werden, sondern möglichst der ganze Körper.
Außerdem rät die Medizinerin dazu, auf das Rauchen zu verzichten, da dies gefäßverengend wirke und die Beschwerden verstärken könne. Als weiterer Auslöser für eine Attacke gelte zudem Stress. Hier könnten Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder auch Yoga helfen. Um die Durchblutung der Finger zu verbessern, rät Marschall auch zu Fingerübungen: Nach Rücksprache mit dem Arzt eigne sich beispielsweise ein sogenannter Griptrainer speziell für die Hände und Finger.
NK