Richtiges Kauen schützt vor Übergewicht

Lena Höppner | 24.01.2022

Wer seine Mahlzeiten lange und intensiv kaut, kann damit überflüssigen Kilos vorbeugen. Darauf deutet eine kleine Studie aus Japan hin, die in der Fachzeitschrift Scientific Report erschienen ist.
Langes und intensives Kauen kurbelt den Energieverbrauch schon direkt beim Essen an. image.originalResource.properties.copyright

Mit der Dauer und Intensität des Kauens steigt der aktuellen Studie zufolge auch der Energieverbrauch beim Essen an. Die Menge an Nahrung pro Schluckvorgang scheint dabei eine untergeordnete Rolle zu spielen. Vielmehr werden durch das Kauen und den Geschmackssinn Reize im Mund ausgelöst. Je länger man kaut, umso mehr dieser Reize entstehen und umso stärker steigt der Energieverbrauch an. Fachleute sprechen dabei von einer sogenannten „nahrungsinduzierte Thermogenese“. Definiert wird dies als der Energieverbrauch, der für das Verdauen sowie das Speichern und den Transport der Nahrung nötig ist. In der Folge steigt die Körpertemperatur, die der Körper als Wärme an die Außenwelt abgibt. Diese Energie, die er dafür benötigt, geht über den Grundumsatz hinaus.

„Wer gut und intensiv kaut, kann den Energieumsatz bei der Nahrungsaufnahme steigern und Übergewicht verhindern. Der Unterschied bei einer einzigen Mahlzeit ist minimal. Wenn man das allerdings auf ein Jahr kumuliert, kann das einen signifikanten Unterschied machen“, erklärt Studienleiter Professor Naoyuki Hayashi. 

Für die Studie untersuchten die Forscher der Waseda Universität in Japan elf männliche, normalgewichtige Teilnehmer, die Trinknahrung in unterschiedlichen Mustern einnehmen sollten: Am ersten Testtag schluckten sie die vorgegebene Menge direkt herunter. Beim nächsten Mal durften sie die Menge für 30 Sekunden im Mund behalten, aber nicht kauen. Am letzten Testtag sollten sie einmal pro Sekunde für insgesamt eine halbe Minute die Nahrung kauen.  Während der Untersuchungen notierten die Forscher variable Faktoren, wie das Hunger- und Völlegefühl, die Blutzirkulation und die Thermogenese.  

Quelle: DOI: 10.1038/s41598-021-03109-x