Riss der Achillessehne: OP nicht immer nötig
11.01.2017
Bei einem Achillessehnenriss kann sowohl eine operative als auch eine konservative Behandlung zu einem guten Erfolg führen. Dies ist das Ergebnis einer Übersichtsarbeit, für die Wissenschaftler um Dr. Anish Kadakia von der Northwestern University Feinberg School of Medicine die derzeitige Literatur zu diesem Thema untersucht hatten. Der Studie zufolge können demnach sowohl eine minimal-invasive Operation als auch eine Verstärkung mithilfe eines abnehmbaren Schuhs gleich gut einen neuerlichen Riss verhindern. Außerdem habe es in Bezug auf die Beweglichkeit im Knöchelbereich, Kraft und Wadenumfang bei den Patienten keine langfristigen Unterschiede zwischen beiden Behandlungen gegeben. Das berichten Kadakia und Kollegen im Fachblatt Journal of the American Academy of Orthopaedic Surgeons.
Im Vergleich zur kompletten Ruhigstellung mit Gips waren Patienten nach einer funktionellen Rehabilitation mit Orthese acht Wochen früher wieder mobil und konnten ihrer Arbeit nachgehen. Ein Kunststoffgips habe zudem noch weitere Nachteile: Frühere Studien hatten gezeigt, dass es unter dieser Therapie häufiger zu erneuten Verletzungen kam und das Risiko für Wunden und Infektionen höher war. Heute beinhalte die konservative Behandlung daher eine funktionelle Reha, bei der ein anpassbarer, abnehmbarer Schuh Bewegung und Übungen erlaube.
Für Leistungssportler könnte dagegen die Operation die optimale Behandlung sein, schreiben die Forscher. So war die Kraft bei der Plantarflexion, bei der Fuß und Zehen nach unten gestreckt werden, bei operierten Patienten ein und zwei Jahre nach der OP etwas, aber statistisch signifikant größer. Dies könnte bei Sportlern, die hohe Leistungen erbringen müssen, wichtig sein.
HH