Schlaganfallrisiko: Was das Auge verrät
ZOU | 15.01.2025
Eine Forschungsgruppe hat 45.161 Personen über mehr als zwölf Jahre beobachtet. Bei den 749 Personen, die in dieser Zeit einen Schlaganfall hatten, haben die Wissenschaftler auf der Netzhaut bestimmte Veränderungen der Blutgefäße gefunden, die mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko von 10 bis 19 Prozent verbunden waren. In Kombination mit dem Alter und Geschlecht einer Person waren die Vorhersagen sogar genauer als mit herkömmlichen Methoden. Rückschlüsse auf das Risiko für verschiedene Formen von Schlaganfällen ließen sich aus den Daten noch nicht ziehen.
Das Gefäßnetzwerk der Netzhaut ähnelt dem des Gehirns, weshalb es dazu dienen kann, Rückschlüsse auf Schäden durch chronische Erkrankungen wie Diabetes zu ziehen. Die Forschenden schreiben in dem Fachmagazin „Heart online“: „Da Alter und Geschlecht leicht verfügbar sind und Netzhautparameter durch routinemäßige Fundusfotografie gewonnen werden können, stellt dieses Modell einen praktischen und leicht umsetzbaren Ansatz zur Beurteilung des Schlaganfallrisikos dar, insbesondere in der primären Gesundheitsversorgung und in Umgebungen mit geringen Ressourcen.“
Jährlich gibt es weltweit rund 100 Millionen Schlaganfälle. 6,7 Millionen Menschen sterben daran. Ursachen sind unter anderem Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel, ungesunde Ernährung und Rauchen.
Quelle: DOI 10.1136/heartjnl-2024-324705