Schuldgefühle: Warum Menschen auf Fast Food verzichten

ZOU | 15.02.2022

Besonders in den USA ist Fast Food sehr verbreitet, etwa jeder Dritte isst dort täglich Pommes und Burger. Die Gründe dafür sind bekannt: Die Mahlzeiten schmecken und machen keine Arbeit. Warum Menschen auf Fast Food verzichten, ist dagegen weniger gut untersucht. Ein unerwarteter Aspekt dabei scheinen Schuldgefühle zu sein.
Offenbar plagt einige Menschen ein schlechtes Gewissen, wenn sie Fast Food essen. image.originalResource.properties.copyright

Viele Forschungsergebnisse zeigen, dass Fast Food ungesund ist und zu gesundheitlichen Problemen wie Fettleibigkeit führen kann. Man nimmt deshalb allgemein an, dass Menschen, die Fast Food meiden, dies aus gesundheitlichen Gründen tun. Neuen Forschungsergebnissen zufolge ist das aber nicht der Hauptgrund: Viele Menschen werden hingegen von Schuldgefühlen geplagt, wenn sie Fast Food essen.

In einer Online-Umfrage gaben 300 Personen an, was sie über Fast Food denken und warum sie diese essen bzw. darauf verzichten. Diejenigen, die unregelmäßig Fast Food aßen, taten dies eher in „zufälligen Situationen“, beispielsweise aufgrund von Zeitdruck und Stress, auf Reisen oder wenn zu Hause die Vorräte ausgegangen waren. Den Rest der Zeit verzichteten sie aus einem unerwarteten Grund darauf: „Unregelmäßige Verbraucher haben die Tendenz, sich beim Verzehr von Fast Food schuldig zu fühlen. Andererseits haben sie das Gefühl, etwas geschafft zu haben, wenn sie keines konsumieren“, schreiben die Forscher in dem Fachmagazin „Food Quality and Preference“. Der Aspekt, dass Fast Food ungesund ist, hatte dagegen keinen Einfluss auf die Wahl.

Dieses Ergebnis deuten die Forscher dahingehend, dass Wissen über die Ernährungsqualität allein nicht ausreicht, um die Gewohnheiten von Menschen beim Fast Food-Verzehr zu beeinflussen. „Man kann davon ausgehen, dass die Wahrnehmung als ungesund bei Fast Food nur dann zur Konsumvermeidung führt, wenn sie von anderen Gründen begleitet wird – etwa Schuldgefühlen“, schreiben sie.

Quelle: DOI 10.1016/j.foodqual.2022.104550