Schwangerschaft: Schilddrüsen-Screening verringert Komplikationen

09.11.2016

Würden mehr Schwangere mit einer leichten Schilddrüsenunterfunktion mit dem Hormon Levothyroxin behandelt, könnte dies die Zahl von diversen Komplikationen bis hin zu einer Fehlgeburt senken. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher in einer aktuellen Studie.
Für Schwangere könnte eine routinemäßige Untersuchung der Schilddrüse von Vorteil sein. image.originalResource.properties.copyright

Schwangere Studienteilnehmerinnen, die wegen einer leichten Unterfunktion der Schilddrüse mit dem künstlichen Schilddrüsenhormon behandelt wurden, hatten ein geringeres Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht ihres Kindes als Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion, die nicht behandelt wurden. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam um Dr. Peter Taylor von der University of Cardiff, die Daten von über 13.000 schwangeren Frauen ausgewertet hatten. Mit der Behandlung, die den Hormonspiegel anhebt, sei zudem die Wahrscheinlichkeit für einen frühen Kaiserschnitt geringer gewesen, wie die Forscher auf einer Tagung der Society of Endocrinology in Brighton, Großbritannien, berichteten.

Bei Schwangeren mit leichter Schilddrüsenunterfunktion, die nicht behandelt wurden, sei darüber hinaus die Gefahr für eine Totgeburt höher als bei Schwangeren mit normaler Schilddrüsenfunktion, so die Forscher. In der behandelten Gruppe habe es dagegen keine Totgeburten gegeben. Für andere mögliche Komplikationen wie der Gefahr einer Frühgeburt oder der Länge des Krankenhausaufenthaltes nach der Geburt konnten die Forscher indes keine signifikanten Unterscheide feststellen. Gleiches galt für die Kombination aller untersuchten Ereignisse. Laut Taylor könnte es daher sinnvoll sein, über ein allgemeines Schilddrüsen-Screening bei Schwangeren nachzudenken. Noch seien aber weitere Studien nötig, um ihre Ergebnisse zu bestätigen.

HH