Selbsttest Zungendiagnostik

22.09.2011

Zunge locker herausstrecken und kurz beobachten. Vor der Untersuchung nicht rauchen oder färbende Speisen, wie etwa Oliven, Mandarinen oder Tee zu sich nehmen. Die beste Zeit für die Beobachtung ist nach dem Aufstehen. Die Untersuchung sollte bei Tageslicht und nicht bei Neonlicht durchgeführt werden.
Mädchen streckt Zunge heraus. image.originalResource.properties.copyright
  • Zunächst die Farbe der Zunge betrachten.
    Ist sie gerötet oder blasser als normal?
  • Dann die Form der Zunge anschauen.
    Wirkt sie aufgequollen oder geschrumpft? Wo zeigen sich diese Veränderungen? Eher an den Rändern, im Zentrum oder an der Spitze der Zunge?
  • Dann den Zungenbelag anschauen.
    Ist er weiß, gelb oder bräunlich, wässrig, klebrig oder trocken? Auch am Wangeninneren auf Schwellungen achten.
  • Die Zunge regelmäßig beobachten.

Deutungen

Sie geben erste Hinweise auf mögliche Krankheiten. Bei Veränderungen der Zunge sollte man jedoch stets das Gespräch mit dem Arzt suchen.

  • Die Zungen-Papillen sind vergrößert und rötlich verfärbt (Himbeer- oder Erdbeer-Zunge):
    Dies deutet auf Infektionskrankheiten hin (z.B. Scharlach).
  • Glatte, bleigraue Zunge:
    Tritt bei bestimmten Formen der Blutarmut auf, bei schwerem Eisenmangel oder Verdauungsstörungen.
  • Brennende, entzündete Zunge:
    Kann auf Vitaminmangel hindeuten, aber auch auf Blutarmut oder Diabetes.
  • Braune, geschwollene Zunge:
    Mögliche Nierenschwäche.
  • Dicker, weißlich gelber Belag:
    Hinweis auf eine chronische Magenentzündung oder Leberkrankheit.
  • Sehr blasse und stark geschwollene Zunge mit weißlich-feuchtem Belag:
    Hinweis auf eine Milz-Schwäche.
  • Gerötete Zungenränder, dazu kommen Druck an den Rippenbögen und Bauchschmerzen:
    Hinweis auf Leberschwäche.
  • Dünne und schmale Zunge:
    Kann auf eine Blutschwäche und Trockenheit im Körper hindeuten.
  • Zahnabdrücke oder ungleichmäßiger Belag ("Landkarten-Zunge"):
    Mögliche Fehlfunktion des Verdauungsapparates.
  • Weißer Zungenbelag:
    Ein Zeichen für Magen-/Darmentzündungen wie Gastritis, Enteritis, Gastroenteritis, Colitis.
  • Beläge neben der Zungenmittelrinne:
    Spricht für eine Bauchspeicheldrüsendysfunktion.
  • Einseitiger Zungenbelag:
    Kann ein Hinweis auf eine Nervenerkrankung sein. Auch Mittelohrentzündungen können einen halbseitigen Belag auf der erkrankten Seite hervorrufen. Sind diese beiden Diagnosen nicht zutreffend, so könnte rechtsseitig ein Leber-Galle-Problem und linksseitig eine Milzstörung vorliegen.
  • Gelblicher oder gelbbraune Verfärbung des Zungenrückens:
    Weist auf eine Lebererkrankung hin.

Marion Hughes/Raufeld