Senioren: Videospiele beugen Demenz vor
08.12.2017
Regelmäßiges Videospielen steigerte den Ergebnissen zufolge die kognitiven Funktionen von Senioren zwischen 55 und 75 Jahren. Ihr Kurzzeitgedächtnis verbesserte sich und das Volumen an grauer Substanz im Hippocampus und Cerebellum nahm zu, wie die Wissenschaftler um den Psychologen Gregory West von der Université de Montréal im Online-Fachmagazin PLOS ONE berichten. Der Hippocampus ist eine Hirnregion, die beim räumlichen und episodischen Gedächtnis eine wichtige Rolle spielt - einem Schlüsselfaktor für die langfristige kognitive Gesundheit, so die Forscher. Die graue Substanz in dieser Region diene als ein Marker für leichte kognitive Beeinträchtigungen und Alzheimer. Das Cerebellum andererseits ist an der motorischen Kontrolle und der Balance beteiligt. In dieser Hirnregion nahm die graue Substanz auch bei Studienteilnehmern zu, die statt eines Videospiels die gleiche Zeit damit verbrachten, Klavierspielen zu lernen. Gleiches galt in dieser Gruppe für eine Hirnregion, die beim Planen oder Entscheidungentreffen involviert ist. Bei Teilnehmern, die weder Videospiele spielten noch Klavierunterricht bekamen, verzeichneten die Forscher im Studienzeitraum in allen drei Hirnbereichen einen leichten Rückgang.
„3D-Videospiele veranlassen den Hippocampus, eine geistige Karte der virtuellen Umgebung zu kreieren, die das Gehirn dabei ist, zu erforschen“, sagt West. „Viele Studien deuten darauf hin, dass eine Stimulierung des Hippocampus sowohl die funktionelle Aktivität als auch die graue Substanz in dieser Region steigert.“ Lerne das Gehirn nichts Neues, komme es umgekehrt mit zunehmendem Alter zu einer Atrophie der grauen Substanz. „Die gute Nachricht ist, dass sich diese Effekte umkehren lassen und das Volumen zunimmt, wenn etwas Neues gelernt wird“, so West. Und 3D-Videospiele, die den Hippocampus aktivierten, scheinen in dieser Hinsicht Potenzial zu haben.
HH