Sind Insekten gesünder als Fleisch?
28.10.2016
Was für viele Menschen äußerst unappetitlich klingt, hat in vielen Ländern eine lange Tradition: Krabbeltiere stehen weltweit bei über zwei Milliarden Menschen auf dem Speiseplan, wie ein Report der U.N. Food and Agriculture Organization zeigt. Über 1.900 Insektenarten sind hier bislang als Nahrungsmittel dokumentiert worden. Sie sind vor allem als Protein-Quelle bekannt, doch können Käfer & Co. tatsächlich als Fleischersatz dienen? Offenbar ja, wie die Forscher um Yemisi Latunde-Dada von der American Chemical Society im Fachblatt Journal of Agricultural and Food Chemistry berichten. Für die Studie untersuchten sie, welche Nährstoffe Grashüpfer, Grillen, Mehlwürmer und Käferlarven liefern und wie der Körper diese verwertet. Dabei fokussierten sie sich vor allem auf Eisen, ein wichtiger Nährstoff, der in der fleischlosen Ernährung häufig zu kurz kommt.
Es stellte sich heraus, dass Insekten tatsächlich Lücken füllen können, die durch den Verzicht auf Fleisch entstehen. Bei allen Insekten zeigte sich, dass die Bioverfügbarkeit von Eisen bei allen Insekten deutlich höher als bei Fleisch. Das bedeutet, dass der Körper den Nährstoff besser aufnehmen und verwerten kann. Grillen seien der Studie zufolge besonders reich an Eisen. Die Insekten liefern aber auch reichlich Calcium, Kupfer und Zink, das vom Körper ebenfalls besser aufgenommen werde als von Fleisch. Die Ergebnisse stützen den Forschern zufolge also die Idee, dass Insekten dabei helfen könnten, den Nährstoffbedarf der weltweit wachsenden Bevölkerung zu decken.
NK