Schlecht für die Konzentration: Handy-Töne lenken ab

28.07.2015

Pling Pling: Es sind nicht nur die Gespräche, unter denen die Aufmerksamkeit von Handynutzern leidet. Gleiches gilt einer aktuellen US-Studie zufolge für die Geräusche, die dem Nutzer mitteilen: „Hier ist eine neue Nachricht!“
Ein klingelndes Handy reicht aus, um die Konzentration beim Autofahren zu schmälern - egal, ob der Fahrer abhebt oder nicht. image.originalResource.properties.copyright

Egal ob es sich dabei um einen trendigen Klingelton oder ein leises Vibrieren handelt: Bemerken Handynutzer, dass ein Anruf ankommt oder Textnachrichten eintrudeln, stört das ihre Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Dies berichten Forscher um Cary Stothart in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance. Erhielten Studienteilnehmer, die eine Aufgabe bearbeiten sollten, währenddessen eine solche Benachrichtigung, stieg die Wahrscheinlichkeit für Fehler um das Dreifache an. Die Ablenkung, die von einer einfachen Benachrichtigung ausgehe, sei mit dem Effekt vergleichbar, den es habe, wenn jemand sein Handy aktiv benutze, um eine Nachricht zu schreiben oder zu telefonieren, sagen die Forscher.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass Personen beim Lösen von Aufgaben schlechter abschneiden, wenn sie gleichzeitig ein Mobiltelefon benutzen. Dies liege daran, dass die Kapazität für die Aufmerksamkeit begrenzt sei und zwischen verschiedenen Aufgaben aufgeteilt werden müsse, so die Erklärung. Wie aus der neuen Studie hervorgeht, reicht es für diesen Effekt schon aus, zu wissen, dass man gerade einen Anruf oder eine Nachricht verpasst hat. Obwohl eine Benachrichtigung in der Regel von sehr kurzer Dauer sei, könne sie Gedanken wecken, die nichts mit der Aufgabe zu tun haben. Beim Autofahren etwa könne aber selbst eine leichte Ablenkung im falschen Moment fatale Folgen haben, sagt Stothart. Den Ergebnissen zufolge wäre es für Autofahrer am sichersten, das Handy während der Fahrt stummzuschalten oder auszumachen, so das Fazit der Wissenschaftler.

HH