Spermienqualität verbessert sich nach stressigen Phasen

ZOU | 16.09.2024

In stressigen Phasen scheinen sich Spermien von Menschen und Tieren energetisch anzupassen: Danach nimmt die Energiegewinnung und damit auch die Beweglichkeit von Spermien zu, berichtet eine Forschungsgruppe in dem Fachblatt „Nature Communications“.
Nach stressigen Ereignissen scheint sich die Spermienqualität zu verbessern. image.originalResource.properties.copyright

Ein wichtiges Merkmal von Spermien ist ihre Beweglichkeit (Motilität), die essenziell ist, um zu einer Eizelle zu gelangen. Neue Forschungsergebnisse zeigen sowohl bei Mäusen als auch beim Menschen, dass die Energiegewinnung und damit auch die Beweglichkeit von Spermien nach Beendigung einer Stressphase zunehmen – aber nicht während des Stresserlebnisses. Das könnte bedeuten, dass dies ein universeller Bewältigungsmechanismus über alle Arten hinweg sein könnte.

„Unsere Ergebnisse zeigen eine signifikante, zeitabhängige Zunahme der Spermienmotilität nach wahrgenommenem Stress, was mit früheren Studien zu Veränderungen der Mikro-RNA in menschlichen Spermien übereinstimmt“, sagte Dr. Tracy Bale von der Universität Colorado. „Der Zeitpunkt, an dem sich die Spermienfunktion nach Stress verbessert, könnte sich evolutionär positiv auf die Geburtenrate auswirken, insbesondere nach schwierigen Zeiten wie denen während der Covid-Pandemie.“

Ihre Kollegin Dr. Nickole Moon verglich die Situation mit einem Auto, das einen steilen Hügel hinauffährt und dabei die Geschwindigkeit durch einen höheren Benzinverbrauch hält: „So wie Ihr Auto verbessern Zellen mit den richtigen Anpassungen ihre Energieproduktion und Bewegung, wenn stressbedingte Faktoren vorhanden sind.“ Hinterher geht es dann umso schneller weiter.

Quelle: DOI: 10.1038/s41467-024-52319-0