Sport: Wann Schmerzmittel nützen und wann sie schaden

AK-Nds/RF | 14.06.2024

Die Fußball-EM im eigenen Land beginnt und motiviert viele Sportbegeisterte, mehr zu trainieren. Dabei können auch Schmerzen auftreten. Jedoch ist es nur in wenigen Fällen ratsam, auf Schmerzmittel wie Tabletten zurückzugreifen, informieren Apotheker aus Niedersachsen.
Sport macht Spaß, aber sobald Schmerzen auftreten, ist es ratsam, diese nicht zu ignorieren. image.originalResource.properties.copyright

Wenn beim Sport oder danach Schmerzen auftreten, nehmen Betroffene das am besten ernst. Ist die Ursache eine Zerrung, Prellung oder ähnliche, direkt durch die sportliche Aktivität herbeigeführte Verletzung, kann eine kurzzeitige Behandlung mit Schmerzmitteln sinnvoll sein. Gut eignen sich dafür äußerlich anzuwendende Schmerzmittel in Form von Sprays, Gelen, Cremes oder Salben. Während der Schmerzphase ist es empfehlenswert, eine Sportpause einzulegen oder sich je nach Art des Schmerzes nur leicht zu belasten. Bei akuten Unfällen oder länger anhaltenden Beschwerden hilft ein Gang zum Arzt weiter.

Auf keinen Fall zur Vorbeugung

Schmerzmittel dienen auf keinen Fall zur Vorbeugung von Beschwerden. Teilweise soll die Einnahme auch ein intensiveres Training ermöglichen. Für diesen Irrglauben gibt es jedoch keinen wissenschaftlichen Beleg. Stattdessen kann es unter Belastung zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt, dem Herz-Kreislauf-System und den Nieren kommen. Zudem kann die Überschreitung der Schmerzgrenze zu starken gesundheitlichen Problemen und Schäden führen.

Nicht alle Medikamente sind sportgeeignet

Nehmen Sportlerinnen und Sportler Schmerzmittel ein, weil sie bereits Beschwerden haben, pausieren sie ihr Training lieber oder fahren es eine Zeitlang herunter. Schmerzen im Bewegungsapparat sind meist ein Zeichen von Überlastung. Sind die Beschwerden häufiger oder dauerhaft, sollten sie ärztlich untersucht werden. Andernfalls können Gelenke, Bänder und Muskeln geschädigt werden. Auch andere Medikamente können bei sportlicher Belastung ein Risiko darstellen. Zum Beispiel kann die Einnahme bestimmter Antibiotika Sehnenverletzungen begünstigen. Weiter Arzneimittel können wiederum den Kreislauf stark beeinflussen. Müssen Betroffene regelmäßig Arznei- bzw. Schmerzmittel einnehmen, lassen sie sich am besten in der hausärztlichen Praxis oder Apotheke beraten, ob Sport möglich und sinnvoll ist. 

Bei Muskelkater moderat schonen

Muskelkater nach ungewohntem oder besonders intensivem Training kennt wohl jeder. Er ist ein Zeichen für eine Überbelastung der Muskulatur, die zu mikroskopischen Verletzungen im Muskel führt. Schmerzmittel benötigt man dagegen nicht. Der Körper repariert die Schäden innerhalb einiger Tage selbst. Währenddessen belasten Betroffene die jeweiligen Muskelpartien am besten nur gering. Leichte Anstrengungen wie langsame Läufe, Spaziergänge und Dehnübungen sowie warme Bäder oder maßvolle Saunabesuche können die Regeneration hingegen unterstützen. Außerdem können Salben mit ätherischen Ölen wie Rosmarin- und Fichtennadelöl helfen.