Statine könnten vor Depressionen schützen
ZOU | 19.05.2022
Studienteilnehmer, die Statine einnahmen, nahmen in Gesichtern seltener Angst oder Wut wahr und ordneten ihnen stattdessen eher positive Gefühle zu. Dies lässt vermuten, dass sie weniger voreingenommen waren. Bei anderen Medikamenten wie Blutdrucksenkern wurde das nicht beobachtet.
„Wir wissen, dass die Reduzierung negativer emotionaler Vorurteile für die Behandlung von Depressionen von Bedeutung ist. Unsere Ergebnisse sind wichtig, da sie belegen, dass Statine vor Depressionen schützen können. Sie liefern auch die erste potenzielle psychologische Erklärung für die Vorteile von Statinen für die psychische Gesundheit. Statine scheinen die Emotionsverarbeitung zu beeinflussen und die emotionale Belastbarkeit zu fördern“, sagte Dr. Amy Gillespie von der Universität Oxford.
Über 2000 Studienteilnehmer in Großbritannien hatten Angaben zu ihren Lebensgewohnheiten, psychiatrischen Symptome und Medikamenten gemacht. Außerdem absolvierten sie Tests, in denen das Gedächtnis und die Emotionsverarbeitung erfasst wurden; unter anderem sollten sie Gesichtern Gefühle wie Angst, Glück, Traurigkeit, Ekel, Wut oder Angst zuordnen. Vier Prozent der Studienteilnehmer nahmen Statine, sechs Prozent Blutdrucksenker und fünf Prozent beide Arten von Medikamenten ein.
Quelle: DOI 10.1016/j.biopsych.2022.03.009