Stau auf der Straße verführt zu ungesunder Ernährung

ZOU | 05.02.2025 14:55 Uhr

Dichter Berufsverkehr kann zu Fast Food verführen: Neue Forschungsergebnisse der Universität Illinois zeigen, dass Verkehrsbehinderungen und Stau die Besuche in Fast-Food-Restaurants erhöhen. Millionen Menschen ernähren sich dadurch vielleicht ungesünder, als sie es eigentlich beabsichtigen.
Gerade zum Feierabend kommt es in vielen Städten zu langen Verkehrsstaus. image.originalResource.properties.copyright

Eine Auswertung von Verkehrsdaten auf Autobahnen in Los Angeles und Handy-Standortdaten zeigt, dass Staus die Besuche in Schnellrestaurants um ein Prozent erhöhten. „Das klingt vielleicht nicht viel, entspricht aber 1,2 Millionen zusätzlichen Fast-Food-Besuchen pro Jahr allein im LA County“, sagte Becca Taylor vom College of Agricultural, Consumer and Environmental Sciences in Illinois. Schon Verzögerungen von 30 Sekunden pro Meile reichten aus, um die Fast-Food-Besuche ansteigen zu lassen.

Der Zusammenhang war zu verschiedenen Tageszeiten zu beobachten, doch im abendlichen Berufsverkehr machte sich der Effekt besonders stark bemerkbar. Taylor erläuterte: „Wenn zwischen 17 und 19 Uhr viel Verkehr herrscht, müssen sich die Menschen entscheiden, ob sie nach Hause fahren und etwas kochen, dafür vielleicht noch zuerst beim Supermarkt anhalten, oder sich einfach Fast Food holen.“

Sie wies auf die Möglichkeiten hin, dies politisch zu steuern: „Zeitmangel ist ein wichtiger Faktor für die Lebensmittelauswahl der Menschen. Jede politische Maßnahme mit dem Ziel, Zeitfresser zu beseitigen – und Verkehr ist im Wesentlichen verlorene Zeit – könnte dazu beitragen, ungesunde Ernährung zu bekämpfen. Das könnten Verbesserungen der Infrastruktur zur Verringerung der Verkehrsstaus, eine bessere Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel und mehr Möglichkeiten zur Arbeit von zu Hause aus sein.“

Quelle: DOI 10.1016/j.jue.2025.103737