Tierhaltung: Antibiotika-Verbrauch geht zurück

12.09.2016

Die Menge der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2015 deutlich zurückgegangen. Gegenüber 2014 sank der Verbrauch um 401 t oder 32 Prozent; verglichen mit dem Jahr 2011 war sogar ein Rückgang um 869 t (51 Prozent) zu verzeichnen. Insgesamt gaben Hersteller im Vorjahr 837 t Antibiotika an Tierärzte ab, meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Bei der Tierhaltung werden Antibiotika nicht nur zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt. Sie sorgen auch für schnelleres Wachstum und damit einen größeren Erfolg bei der Tiermast. image.originalResource.properties.copyright

Bundesweit am meisten Antibiotika werden nach wie vor im westlichen Niedersachsen in der Postleitzahlen-Region 49 verbraucht, gefolgt von der benachbarten Region 48 in Westfalen. In der Region 49 sank der Verbrauch zwar im Jahreszeitraum um 192 t, liegt aber mit 506 t weiter an der Spitze. Ein Anstieg um 1,2 t war in der Region 70 um die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart zu verzeichnen.

Pharmaunternehmen müssen die Abgabemengen von Antibiotika und anderen Tierarzneimitteln in Deutschland seit 2011 an ein zentrales Register melden, das einmal jährlich vom BVL ausgewertet wird. Die mit der Einführung der Meldepflicht verbundene Erwartung, dass die jährlichen Verbrauchsmengen von damals 1706 t sinken würden, scheint in Erfüllung gegangen zu sein. Dazu trägt sicher bei, dass Tierhalter, die überdurchschnittliche Mengen Antibiotika benötigen, verpflichtet werden, ihren Verbrauch zu reduzieren.

am)/PZ/RF