Tripper: Antibiotikaresistente Infektionen nehmen zu

ZOU | 20.08.2024

Die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency warnt vor einem besorgniserregenden Anstieg antibiotikaresistenter Gonorrhoe-Infektionen (Tripper) in England. Die Ansteckungen erfolgen zumeist im Ausland.
Kondome bieten einen guten Schutz vor diversen sexuell übertragbaren Erkrankungen, auch vor Tripper (Gonorrhoe). image.originalResource.properties.copyright

2015 wurde erstmals eine Gonorrhoe in England festgestellt, gegen die das Breitbandantibiotikum Ceftriaxon wirkungslos ist. Seitdem gab es insgesamt 31 Fälle, von denen sieben gleich gegen mehrere Antibiotika resistent waren. Fast die Hälfte (15 Ceftriaxon-resistente Infektionen) sind in den letzten beiden Jahren aufgetreten, davon fünf mehrfach resistent.

Im Jahr 2023 gab es in England mehr als 85.000 Gonorrhoe-Diagnosen. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1918. Alle Infektionen betrafen heterosexuelle Personen, von denen sich die meisten im Ausland angesteckt haben. In England war die Übertragung begrenzt, aber die steigende Anzahl der Fälle erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Verbreitung und zunehmender Resistenzen.

Kondome sind der beste Schutz vor Tripper

Gonorrhoe – auch Tripper genannt – ist eine sexuell übertragbare Infektion (STI), die normalerweise gut behandelbar ist. Dr. Helen Fifer, beratende Mikrobiologin der UK Health Security Agency, sagte jedoch: „Gonorrhoe wird zunehmend resistent gegen Antibiotika. Das birgt das Risiko, dass sie in Zukunft nicht mehr behandelbar ist. Unbehandelte Gonorrhoe kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, darunter entzündliche Erkrankungen des Beckens und Unfruchtbarkeit. Kondome sind die beste Vorbeugung. Wenn Sie mit einem neuen oder gelegentlichen Partner keines verwendet haben, lassen Sie sich testen, um die Infektion festzustellen und eine Weiterübertragung zu verhindern.“

Syphilis-Fälle nehmen ebenfalls zu

Weitere Daten der Behörde zeigen steigende Syphilisraten. Syphilis kann schwere und lebensbedrohliche Schäden an Gehirn, Herz oder Nerven verursachen, wenn sie nicht behandelt wird. Im Jahr 2023 stiegen die Diagnosen gegenüber 2022 um mehr als neun Prozent. Die höchsten Raten gibt es unter Männern, die Sex mit Männern haben; der größte Anstieg zwischen 2022 und 2023 war jedoch bei heterosexuellen Personen zu beobachten.

Quelle: UK Health Security Agency