Tumorerkrankung bei Eintracht-Spieler Marco Russ
19.05.2016
Bei Eintracht-Kapitän Marco Russ wurde im Zuge einer Dopingkontrolle ein Tumor festgestellt, wie sein Verein mitteilte. Bei dem Befund handelt es sich um einen auffällig erhöhten Wert des Wachstumshormons HCG. Der HCG-Wert gilt auch als Marker für einen hormonbedingten Tumor – darauf wies auch die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) sofort hin und hat zum Schutz des Spielers eine klinische Untersuchung empfohlen, die sofort eingeleitet wurde. Die Untersuchung durch einen urologischen Facharztes ergab tatsächlich eine schwere Tumorerkrankung, die den erhöhten Wert erklärte. Dieser Befund wurde noch am Abend durch eine Blutuntersuchung von einem biochemischen Institut bestätigt. Trotz der tragischen Diagnose erklärt Russ spielbereit, was von ärztlicher Seite bestätigt wurde.
Das humane Choriongonadotropin, kurz HCG, wird auch als Schwangerschaftshormon bezeichnet, da es bei schwangeren Frauen von den Zellen des Mutterkuchens produziert wird. Der Wert wird daher zum Nachweis und zur Überwachung der Schwangerschaft gemessen. Ein hoher HCG-Wert kann aber auch auf eine Tumorerkrankung und Krebs hindeuten – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Mögliche HCG-produzierende Tumoren sind Plazenta- oder Eierstocktumoren, Keimzelltumoren des Hodens oder andere Krebserkrankungen wie Darmkrebs, Lungenkrebs, Eierstockkrebs oder Brustkrebs. Ob es sich bei Russ um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt, ist noch nicht bekannt.
NK