Universal-Impfstoff gegen Grippe rückt näher
05.10.2016
Durch die saisonale Grippeimpfung produziert der Körper Antikörper gegen ganz spezielle Typen des Grippevirus. Das tut auch der von den Forschern ins Auge gefasste Universal-Impfstoff. Er gehe jedoch noch einen Schritt weiter: Zusätzlich würden durch ihn weiße Blutkörperchen dazu gebracht, infizierte Zellen zu vernichten. Das funktioniere mal besser und mal schlechter, berichten die Wissenschaftler online im Fachblatt PNAS. Der Unterschied liege darin, wo die Antikörper an das Virus binden, so die Forscher. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass es nicht genügt, Antikörper zu besitzen“, sagt Senior-Autor Matthew Miller von der McMaster University in Hamilton, Kanada. „Man benötigt Antikörper, die an ganz spezielle Stellen auf dem Virus binden.“ Jetzt, wo diese Bindungsorte bekannt seien, sei es möglich, Impfstoffe so anzupassen, dass die gewünschten Antikörper in größeren Mengen gebildet würden.
Im Fokus ihrer Arbeit stand eine Klasse von Antikörpern, die die Wissenschaftler schon in früheren Arbeiten entdeckt hatten. Diese waren in der Lage, die gefährlichsten Subtypen von Influenzaviren zu neutralisieren. Diese Antikörper trainierten im Grunde das Immunsystem darauf, einen speziellen Teil der Viren zu erkennen, der sich nicht von Jahr zu Jahr verändere. Dies, so die Hoffnung der Forscher, könne den Weg zu einer universellen Grippeimpfung ebnen, die nur einmal verabreicht werden müsste und gegen alle zukünftigen Influenzviren wirken würde, mutierte Stämme eingeschlossen.
HH