Vanille-Extrakt bei Schuppenflechte?

30.11.2017

Von Backwaren bis Parfüm - Vanille ist eine beliebte Zutat. Jetzt wiesen Forscher nach, dass das Einsatzgebiet sogar noch weiter reichen könnte: Ein künstlicher Vanille-Extrakt, auch bekannt als Vanillin, könnte einer Mäuse-Studie zufolge auch bei der entzündlichen Hautkrankheit Psoriasis helfen.
Chemisch hergestelltes Vanillin ist ein Aromastoff, der häufig als Ersatz für echte Vanille-Schoten zum Einsatz kommt. image.originalResource.properties.copyright

Mäuse mit Schuppenflechte, die eine Woche lang mit 50 oder 100 Milligramm Vanillin pro Kilogramm Körpergewicht behandelt worden waren, zeigten weniger Symptome als ihre Artgenossen, die eine geringere Dosis oder kein Vanillin erhalten hatten. Dies berichten Forscher um Chien-Yun Hsiang und Tin-Yun Ho aus Taiwan im Fachblatt Journal of Agricultural and Food Chemistry. Bei allen mit Vanillin behandelten Mäusen sei darüber hinaus die Menge an zwei speziellen Proteinen des Immunsystems – den Interleukinen 17 und 23 – verringert gewesen, so die Wissenschaftler.

Die Schuppenflechte, im Fachjargon Psoriasis, zeigt sich unter anderem durch schuppige, rote Hautflächen, die besonders häufig an Ellenbogen, Knien oder auf der Kopfhaut entstehen. Von den beiden Interleukine 17 und 23 ist bekannt, dass sie Schlüsselakteure bei der Entstehung der entzündlichen Hautkrankheit sind. Frühere Studien hatten zeigen können, dass Vanillin verschiedene Interleukine beeinflusst, die bei anderen entzündlichen Prozessen und Krankheiten eine Rolle spielen. Vanillin ist ein Inhaltsstoff, der in den Fruchtkapseln der Gewürzvanille enthalten ist. Es kann allerdings nicht nur aus der Vanille selbst, sondern auch auf vielfältige andere Weise gewonnen werden, etwa aus Holz oder aus Ferulasäure, die in verschiedenen Pflanzen vorkommt.

HH