Verbrennungsgefahr: Läusemittel mit Silikonöl

Natascha Koch | 23.10.2021

Läuse sind harmlos, aber äußerst lästig: Im Grundschulalter ist ein Befall mit Kopfläusen nach Erkältungen die häufigste Infektionskrankheit. In der Apotheke gibt es diverse Mittel, um die Parasiten wieder loszuwerden. Produkte mit Silikonöl (Dimeticone) sind gut wirksam, bei der Anwendung ist aber Vorsicht geboten: Werden die Haare damit behandelt, sind sie sehr leicht entflammbar.
Strähne für Strähne auskämmen und die Haare mit Anti-Läuse-Mittel behandeln: Mit dieser Kombination wird man die Plagegeister wieder los. image.originalResource.properties.copyright

Haarewaschen genügt leider nicht, um Läuse nach einem Befall der Kopfhaut wieder loszuwerden. Erfolg verspricht nur eine gründliche Behandlung durch sorgfältiges Auskämmen der Haare und einer Anwendung von bewährten Läusemitteln. Die Medikamente, die zur Bekämpfung von Läusen zur Verfügung stehen, sind in der Regel Insektizide und enthalten zum Beispiel Pyrethroide (Pyrethrum, Bioallethrin, Permethrin). Gegen diese pflanzlichen Substanzen entwickeln leider weltweit immer mehr Läuse eine Resistenz. Da diese Mittel potentielle Nervengifte sind und außerdem Allergien und Hautirritationen hervorrufen können, muss man sie streng nach Vorschrift anwenden – nicht häufiger als wirklich nötig.

Silikonöl: Gut wirksam, aber leicht entflammbar

Als gut wirksame Alternative gelten Silikonöle (Dimeticone) mit einer Wirksamkeit von 97 Prozent. Diese apothekenpflichtigen Medizinprodukte enthalten synthetische Silikonöle und wirken nicht chemisch, sondern physikalisch: Sie verkleben die winzigen Atemöffnungen der Insekte - die erwachsenen Läuse sowie alle ihrer Entwicklungsstadien ersticken dadurch. Eine Resistenz ist ausgeschlossen. Dimeticone gelten als sicher ungiftig, sind jedoch mit einem anderen Risiko behaftet, warnt die Stiftung Kindergesundheit: Sie sind extrem leicht entflammbar. Immer wieder wird schon teils schweren Brandverletzungen in Zusammenhang mit diesen Mitteln berichtet worden. Die Haare müssen deshalb nach Auftragen des Mittels von offenen Flammen wie Zigaretten, Gasboilern oder Kerzen und starken Wärmequellen wie etwa einem heißen Haartrockner unbedingt ferngehalten werden.