Verheiratete Menschen haben seltener Depressionen

ZOU | 07.11.2024

Unverheiratete Menschen haben möglicherweise eine 80 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für depressive Symptome als Verheiratete. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von mehr als 100.000 Personen aus sieben Ländern.
Eine neue Studie zeigt: Das Risiko für eine Depression ist bei Verheirateten deutlich niedriger als bei Menschen, die ohne Ehepartner leben, geschieden oder verwitwet sind. image.originalResource.properties.copyright

Über einen Beobachtungszeitraum von 4 bis 18 Jahren traten depressive Symptome bei unverheirateten Menschen zu 79 Prozent häufiger auf als bei verheirateten. Geschiedene oder getrenntlebende Personen hatten sogar ein um 99 Prozent höheres Risiko für depressive Symptome, bei verwitweten Personen war es um 64 Prozent erhöht. Dies berichten Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Human Behaviour“.

Es gab auch kulturelle Unterschiede, denn unverheiratete Teilnehmer in westlichen Ländern hatten ein höheres Risiko für depressive Symptome als jene aus östlichen Ländern. Zudem waren Männer und Personen mit höherem Bildungsabschluss überdurchschnittlich davon betroffen.

Die Forschenden vermuten die Gründe für die niedrigere Depressionsrate bei verheirateten Paaren im Austausch, der gegenseitigen Unterstützung sowie einer besseren wirtschaftlichen Lage.

Depressionen sind eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme, denn etwa fünf Prozent der Erwachsenen weltweit haben eine schwere depressive Störung. Schon früher hatten Studien angedeutet, dass eine Ehe vor Depression schützen könnte, sie konzentrierten sich jedoch meist auf einzelne Länder. In diese Studie wurden Menschen aus den USA, Großbritannien, Mexiko, Irland, Südkorea, China und Indonesien einbezogen.

Quelle: DOI 10.1038/s41562-024-02033-0