Verstopfung bei Kindern: Wie Eltern helfen können

16.07.2015

Eine lange Reise, ungewohntes Essen, eine Krankheit oder die Psyche: Dies alles sind Faktoren, die sich auf die Verdauung auswirken und eine Verstopfung verursachen können. Wie Eltern ihren Kindern im Alltag helfen können, erklären Experten der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE).
Verstopfung bei Kindern kann durch Flüssigkeitsmangel und falsche Ernährung entstehen. image.originalResource.properties.copyright

Essen: Die Experten empfehlen eine altersentsprechende Mischkost, möglichst ohne absolute Verbote wie zum Beispiel für Banane oder Schokolade. Empfehlenswert sind Vollkornprodukte wie Müsli, Vollkorntoast oder Dreikornbrot. Von zu viel Milch raten sie ab, Joghurt und Käse seien hier besser. Zum Kochen raten die Ärzte, Olivenöl statt Butter, Margarine oder Sonnenblumenöl zu verwenden.

Trinken: Zu wenig Trinken trägt zur Verstopfung bei. Nicht selten müsse die tägliche Trinkmenge gesteigert werden. Hilfreich sei zudem ein Glas Orangen- oder Birnensaft vor dem Frühstück.

Bewegung: Für eine gute Verdauung ist körperliche Aktivität wichtig, zum Beispiel beim Sport oder beim Spielen.

Erklären: Damit jüngere Kinder verstehen, was vor sich geht, kann es helfen, wenn Eltern die Darmfunktion mit einfachen Worten erklären.

Ablenken: Manche Kinder, die unter einer Verstopfung leiden, versuchen, sich den Stuhlgang zu „verkneifen“. Hier können Eltern helfen, indem sie das Kind ablenken. Ein Anzeichen für ein solches Rückhaltemanöver kann darin bestehen, dass das Kind im Sitzen oder Stehen die Beine überkreuzt, sich auf die eigene Faust hockt, auf Stuhllehnen herumrutscht oder sich unter dem Tisch verkriecht

Ärztliche Hilfe: Ein Kinder- und Jugendarzt kann Medikamente verordnen, die den Stuhl weichhalten. Dadurch seien auch die sonst notwendigen Einläufe und Klistiere oft überflüssig, so die Experten. Sie raten zudem, dass das Kind ärztlich begleitet werden sollte, bis das Problem gelöst ist. Anhand eines „Stuhlprotokolls“ könne der Arzt erkennen, ob die Behandlung erfolgreich verlaufe. Er könne zudem am besten beraten, wenn noch andere Hilfe, z.B. durch einen Kinder-Gastroenterologen, hinzugezogen werden müsse.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) gibt weitere Infos und Tipps in der Online-Broschüre „Mein Kind hat Verstopfung“.

DGKJ/ HH