Verstopfung erhöht Risiko für Nierenerkrankungen
17.11.2016
Menschen, die unter Verstopfung litten, hatten eine 13 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln. Das Risiko für Nierenversagen lag um neun Prozent höher als bei Menschen ohne Verstopfung. Dies berichten Forscher aus den USA in der Fachzeitschrift Journal of the American Society of Nephrology (JASN). Die Wissenschaftler fanden zudem einen Zusammenhang zwischen stärkerer Verstopfung und einem zunehmend höheren Risiko für chronische Nierenerkrankungen und Nierenversagen. Ihre Erkenntnisse zeigten eine plausible Verbindung zwischen Darm und Nieren auf, so die Forscher. Es könne also durchaus sinnvoll sein, bei Menschen, die Probleme mit der Darmentleerung haben, die Nierenfunktion zu beobachten.
Um eine Verstopfung zu behandeln, gibt es verschiedene Maßnahmen: ausreichend trinken, sich bewegen und sich ballaststoffreich ernähren. Wenn dies keinen Erfolg bringt, kommen abführende Arzneimittel, fachsprachlich Laxanzien genannt, zum Einsatz. In den ärztlichen Behandlungsleitlinien werden verschiedene Präparate empfohlen. Als Mittel der Wahl gelten bei Erwachsenen die Wirkstoffe Macrogol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl.
Dr. Keiichi Sumidavon von der University of Tennessee und Dr. Csaba Kovesdy vom Memphis VA Medical Center hatten gemeinsam mit Kollegen Informationen von mehr als 3,5 Millionen US-Amerikanern mit normaler Nierenfunktion analysiert, die erstmals in den Jahren 2004 und 2006 untersucht worden und bis 2013 nachverfolgt worden waren.
HH