Verursacht Bauchfett chronische Schmerzen?

ZOU | 12.09.2024

Insbesondere bei Frauen scheint es einen Zusammenhang zwischen zu viel Bauchfett (viszeralem Fett) und chronischen Schmerzen zu geben. Entsprechend besteht eine Chance auf Schmerzlinderung, wenn es gelingt, überflüssige Pfunde loszuwerden, vermuten Mediziner.
Bauchfett – auch viszerales Fett genannt – ist nicht sichtbar: Es befindet sich tief im Bauchraum und umgibt dort die Organe. image.originalResource.properties.copyright

Von über 30.000 Personen wurde in einer Studie die Menge an Bauchfett per MRT gemessen und mit anderen Gesundheitsdaten abgeglichen. Daraus war zu abzulesen, dass es einen Zusammenhang gab zwischen der Menge an Bauchfett und Schmerzen im Nacken-/Schulterbereich, Rücken, Hüfte, Knie oder am ganzen Körper einer Person.

Zusammenhang bei Frauen größer

Je mehr Unterhautfett und/oder Bauchfett vorhanden war, umso mehr Schmerzpunkte gaben die Personen an. Insbesondere bei Frauen war viel Bauchfett mit mehr Schmerzpunkten verbunden. Die Studienautoren schließen daraus, dass übermäßige Fettablagerungen zur Entstehung von chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats beitragen. Sie nehmen an, dass die stärkeren Effekte bei Frauen durch Unterschiede in der Fettverteilung und den Hormonen zu begründen sind. In dem Fachmagazin „Regional Anesthesia & Pain Medicine“ schreiben sie: „Daher kann die Reduzierung von Bauchfett als ein Ziel der Behandlung chronischer Schmerzen betrachtet werden.“

Bauchfett ist besonders schädlich

Bauchfett – auch abdominales oder viszerales Fett genannt – befindet sich tief im Bauchraum und umgibt die inneren Organe wie die Leber, den Magen und den Darm. Es schützt und polstert die Organe. Zu viel viszerales Fett ist jedoch gesundheitsschädlich und mit einem höheren Risiko für Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen und Insulinresistenz verbunden. Unterhautfett – auch subkutanes Fett genannt – liegt direkt unter der Haut, z. B. an Armen, Beinen oder dem Bauch. Es dient als Energiespeicher und hat weniger direkte gesundheitsschädliche Auswirkungen als viszerales Fett. Doch auch hier erhöht ein Zuviel langfristig das Risiko für verschiedene chronische Krankheiten.

Quelle: DOI 10.1136/rapm-2024-105535