Videospiele sind besser als ihr Ruf

10.03.2016

Ob auf dem Computer, Handy oder Tablet: Videospiele sind bei Kindern sehr beliebt – und viele Eltern sorgen sich deswegen. Einer neuen Studie zufolge könnten solche Spiele bei Grundschulkindern jedoch auch positive Auswirkungen haben.
Videospiele rauben Zeit und machen aggressiv? Eine neue Studie zeigt auch eine positive Wirkung. image.originalResource.properties.copyright

Jedes fünfte Kind verbringt mehr als fünf Stunden pro Woche mit Videospielen. Das geht aus der Studie hervor, für die knapp 3.200 Sechs- bis Elfjährige aus sechs europäischen Ländern sowie ihre Eltern und Lehrer befragt wurden. Anders als erwartet, fand das Forscherteam heraus, dass sehr häufiges Videospielen die Wahrscheinlichkeit für eine hohe intellektuelle Leistungsfähigkeit und gute schulische Leistungen fast um das 2-fache erhöhte. Keinen Zusammenhang fanden die Studienautoren zwischen der Zeit, die Kinder mit Spielen verbrachten, und mentalen Problemen. Im Gegenteil: Kinder, die häufiger Videospiele spielten, hatten weniger Probleme mit Gleichaltrigen. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology.

„Das Spielen von Videospielen ist oft eine gemeinschaftliche Freizeitbeschäftigung für Kinder im Schulalter“, sagt Katherine M. Keyes von der Columbia University in den USA. Die Ergebnisse deuten ihr zufolge darauf hin, dass sich Kinder, die häufig Videospiele spielen, gut mit Gleichaltrigen verstehen und in die Schulgemeinschaft integriert sind. Sie warnt jedoch vor einer Überinterpretation der Ergebnisse. Nach wie vor sei es wichtig, dass Eltern die Zeit, die ihre Kinder vor dem Bildschirm verbringen, begrenzen.

HH