Vitamin-B12-Mangel: Das sind die Warnzeichen

NAS | 08.10.2024

Einige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an Vitamin B12. Dazu zählt zum Beispiel, wer sich vegan ernährt, da das Vitamin in pflanzlichen Lebensmitteln kaum vorkommt. Aber auch Patienten mit Diabetes oder Menschen, die regelmäßig Medikamente gegen Sodbrennen einnehmen, sind gefährdet.
Kribbelnde und taube Finger können auf einen Vitamin-B12-Mangel hindeuten. image.originalResource.properties.copyright

Vitamin B12, in der Fachsprache auch als Cobalamin bekannt, spielt eine wichtige Rolle für den Körper und das Nervensystem. Einige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Mangel, erklärt Apothekerin Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen: Neben einer zu niedrigen Zufuhr haben einige Menschen auch Probleme damit, Vitamin B12 aufzunehmen. Von einer sogenannten Malabsorption können unter anderem Personen betroffen sein, die an Typ-1-Diabetes leiden, sowie Patienten, die über einen längeren Zeitraum das Diabetes-Typ-2-Medikament Metformin einnehmen. Auch die regelmäßige Einnahme von Säureblockern gegen Sodbrennen kann die Aufnahme von Vitamin B12 behindern. Hierzu gehören Wirkstoffe wie H2-Antihistaminika wie beispielsweise Famotidin sowie Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, Omeprazol und Esomeprazol.

Anzeichen eines Vitamin-B12-Mangels

Zu den typischen Symptomen eines Vitamin-B12-Mangels gehören folgende Symptome:

  • Kribbeln oder Brennen an Händen und Füßen
  • blasse Haut
  • rot verfärbte oder schmerzende Zunge
  • eingerissene Mundwinkel
  • Gedächtnisstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Kraftlosigkeit
  • starke Müdigkeit oder Schlafprobleme
  • Seh- und Koordinationsstörungen
  • Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen und spastische Krämpfe (bei starkem Mangel)

Bei Verdacht auf einen Mangel sollte der Hausarzt einen Bluttest durchführen. Denn: Symptome eines Vitamin-B12-Mangels können auch fehlinterpretiert werden. So können kribbelnde oder schmerzende Gliedmaßen  auch Anzeichen einer Nervenerkrankung wie Polyneuropathie sein, die bei Diabetes häufiger vorkommt.  

Ausgleich mit Vitamin-B12-Präparaten

Je früher ein Vitamin-B12-Mangel erkannt und ausgeglichen wird, desto besser können Folgeschäden verhindert werden. Nehmen Patienten über einen längeren Zeitraum Metformin oder Säureblocker ein oder besteht bereits Verdacht auf einen Mangel, sollte der behandelnde Arzt in regelmäßigen Abständen die Vitamin-B12-Werte prüfen. Liegt ein Vitamin-B12-Mangel aufgrund einer gestörten Aufnahme oder Verwertung vor, kann dieser mit Injektionen oder durch hochdosierte Präparate zum Einnehmen behoben werden.