Wann tierisches Eiweiß das Leben verkürzt
02.08.2016
Offenbar kommt es für die Gesundheit nicht nur darauf an, wie viel Eiweiß ein Mensch verzehrt, sondern auch aus welcher Quelle es stammt. Das schreiben die Forscher um Mingyang Song in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine. Studienteilnehmer, die ihren Bedarf vorzugsweise durch den Verzehr von tierischem Eiweiß deckten, z.B. Fleisch, Eiern oder Michprodukten, hatten ein leicht erhöhtes Risiko, im Studienzeitraum zu versterben. Kam dagegen hauptsächlich pflanzliches Eiweiß auf den Teller, z.B. aus Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen oder Gemüse, senkte das die Sterblichkeit der Testpersonen.
Trotzdem gibt es zwei gute Nachrichten für Fleischesser: Die Sterblichkeit stieg nicht durch Fisch oder Geflügelfleisch. Auch bei Menschen, die ansonsten gesund lebten, war kein negativer Effekt von tierischem Protein nachweisbar. Der zeigte sich erst, wenn ein weiterer gesundheitlicher Risikofaktor dazukam, wie Rauchen, Über- oder Untergewicht, hoher Alkoholkonsum oder Bewegungsmangel. Aufgrund dieser Ergebnisse rät Mingyang Song: "Wählen Sie lieber pflanzliche anstatt tierische Eiweißquellen. Bevorzugen Sie bei tierischem Eiweiß Geflügel und Fisch gegenüber rotem Fleisch." Weitere Studien müssten nun zeigen, warum das pflanzliche Eiweiß und das aus Fisch und Geflügel besser für die Gesundheit sei.
RF