Warum das Herz selten an Krebs erkrankt
27.02.2019
Im Gegensatz zu anderen Herzkrankheiten treten Tumoren, die sich im Herzen selbst entwickeln, nur bei 1,38 von 100.000 Menschen pro Jahr auf. „Ein Herzchirurg wird – wenn überhaupt – während seiner gesamten Karriere vermutlich nur einen sehen“, sagte Dr. Monika Leja, Spezialistin für Kardioonkologie am Frankel Cardiovascular Center der Universität in Michigan.
Etwa drei Viertel der Herztumoren sind gutartig und normalerweise durch eine Operation heilbar. Ohne eine Operation besteht die Gefahr, dass Teile eines Tumors abbrechen und Schlaganfälle verursachen. Wenn bösartige Tumoren im Herzen entstehen, sind sie mit großer Wahrscheinlichkeit genetisch bedingt.
Dass Herztumoren so selten sind, liegt an der Anatomie des Herzens: Das Herz besteht aus Bindegewebe, und in diesem Gewebe entsteht selten Krebs. In Epithelgewebe, das Organe wie Prostata, Brust, Darm, Pankreas, Magen, Speiseröhre und Haut auskleidet, entwickelt sich eher Krebs.
Stattdessen neigt das Herz zu Krankheiten, die die Muskel- oder Pumpfunktion, das elektrische System oder die Blutgefäße betreffen, beispielsweise atherosklerotische Erkrankungen und Bluthochdruck, denn das Herz ist für seine Arbeit stark vom Blutfluss abhängig.
ZOU