Warum Führungskräfte schlecht schlafen
04.04.2016
54 Prozent der männlichen und 59 Prozent der weiblichen Führungskräfte sind in Deutschland mit der Qualität ihres Schlafes unzufrieden. Das geht aus einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Führungskräften hervor, die die Max Grundig Klinik in Bühl durchgeführt hat. „Unsere Zahlen belegen, dass rund drei Viertel der Führungskräfte das Büro gedanklich mit nach Hause nehmen und zwar bis spät in die Nacht“, so Prof. Dr. Curt Diehm, Ärztlicher Direktor der Klinik. 27 Prozent der deutschen Manager sind bis kurz vor dem Schlafengehen online, weitere 54 Prozent ein- bis zwei Stunden vor der Bettruhe. Bei 37 Prozent der Befragten liegt das Handy nachts angeschaltet neben dem Bett. Am nächsten Morgen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: 21 Prozent der Führungskräfte checkt sofort nach dem Aufstehen seine E-Mails, weitere 52 Prozent noch vor der Fahrt zur Arbeit. „Wer sich bis spät in die Nacht und schon morgens kurz nach dem Aufstehen mit beruflichen Fragestellungen beschäftigt, kann zwangsläufig schwerer abschalten, was jedoch für einen tiefen und längeren Schlaf notwendig ist“, so Diehm.
Daneben zeichnete sich ein zweites Problem ab, das Managern offenbar den Schlaf raubt: 41 Prozent der weiblichen und 53 Prozent der männlichen Führungskräfte trinken am Abend in der Regel mehr als ein Glas Wein oder ein Glas Bier. Alkohol könne zwar bei der Entspannung und beim Einschlafen helfen, doch für die Nachtruhe es sei nicht förderlich. Der Körper sei mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt, was die Schlafqualität nachhaltig mindere. Laut Diehm gibt es einige Hilfestellungen, mit denen sich die Schlafqualität erhöhen lässt: „Kein Alkohol abends, frühzeitiges Abschalten von Handy und Computer, dunkle Zimmer und eine regelmäßige Bettzeit“, rät der Schlafforscher. Treten die Schlafprobleme dennoch häufig auf und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit am Tag, sei ein Gang zum Arzt ratsam.
NK