Was ist der Hund für den Menschen – nur ein Haustier oder mehr?

ZOU | 13.11.2024

Besonders in westlichen Kulturen sind Hunde für immer mehr Menschen beste Freunde, Familienmitglieder oder nehmen die Position von Kindern ein. Bis zu zwei Drittel der Hundebesitzer halten ihren Hund sogar für wichtiger als andere Menschen in ihrem Leben. Eine ungarische Forschungsgruppe hat diese Beziehung näher unter die Lupe genommen.
Für viele Hundebesitzer hat ihr Haustier mehr als nur eine praktische Rolle, z.B. als Wachhund. image.originalResource.properties.copyright

Eine Befragung 800 Hundebesitzern ergab, dass fast alle von ihnen vor allem den Körperkontakt mit dem Hund, seine bedingungslose Liebe und seinen Anblick schätzten. Was die sozialen Kontakte durch den Hund betraf, waren sich die Hundebesitzer weniger einig: 36 Prozent von ihnen genossen die Kontakte zu anderen Menschen, die durch den Hund verursacht wurden, 24 Prozent empfanden das nicht als Vorteil.

Befragt nach der Rolle, die der Hund für sie einnahm, fanden sich drei verschiedene Profile: Für manche Menschen hatte der Hund als Freund und Wächter eher praktische Funktionen. Für „Hundeeltern“ nahm er dagegen eine menschenähnliche Rolle ein. Eine dritte Gruppe hielt Hunde hauptsächlich zur Gesellschaft, sie hatten aber eine größere emotionale Distanz zu ihren Haustieren. Dem Profil entsprechend unterschieden sich der Umgang und die Erziehung der Hunde voneinander, und es gab auch Rassen mit bestimmten Eigenschaften, die für die verschiedenen Gruppen typisch waren.

Die Forschenden deuten die Ergebnisse als einen Hinweis auf einen Generationswechsel in der Beziehung zwischen Hund und Besitzer: Jüngere Besitzer entwickeln heutzutage eine stärkere emotionale Bindung zu ihren Hunden und bezeichnen sie häufiger als Kinder als die Generation davor.

Quelle: DOI 10.1038/s41598-024-77400-y