Was macht Gewalt im Fernsehen mit Kindern?

ZOU | 28.01.2025 09:53 Uhr

Nicht alles im Fernsehen ist für Kinderaugen geeignet: Gewalttätige Beiträge können einer neuen Studie zufolge mehr als ein Jahrzehnt später antisoziales Verhalten bei Teenagern verursachen. Dabei scheinen Jungen anfälliger zu sein als Mädchen.
Was Kinder im Fernsehen sehen, kann ihr Verhalten noch Jahre später beeinflussen. image.originalResource.properties.copyright

In der Studie wurde untersucht, wie oft knapp 2000 Mädchen und Jungen mit etwa vier Jahren gewalttätige Fernsehbeiträge gesehen hatten. Im Alter von 15 Jahren zeigte sich bei den Jungen, die mehr solche Sendungen gesehen hatten, mehr unsoziales und aggressives Verhalten wie Schlagen, Stehlen, Drohungen, Beleidigungen und die Teilnahme an Bandenkämpfen. 

Bei Mädchen wurden keine Auswirkungen festgestellt, was die Forschenden nicht überraschte: Mädchen sind deutlich seltener als Jungen gewalttätigen Inhalten ausgesetzt, die „sich von rasanten, anregenden Gewaltinhalten angezogen fühlen, in denen oft ansprechende Charaktere wie Superhelden vorkommen, die aggressive Handlungen begehen und dafür belohnt werden“, schreiben die Studienautoren.

Linda Pagani von der Universität Montreal sagte: „Unsere Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass die Gewalt in den Medien in der frühen Kindheit schwerwiegende, langfristige Folgen haben kann, insbesondere für Jungen. Eltern können eine entscheidende Rolle bei der Begrenzung künftiger Probleme spielen, indem sie sorgfältig verhindern, dass kleine Kinder gewalttätigen Medieninhalten ausgesetzt werden.“

Quelle: DOI 10.3390/ijerph22010129