Weihnachten und Politik: Wie Diskussionen beim Familienfest im Zaum bleiben
ZOU | 23.12.2024
Seien es die Wahlergebnisse aus Amerika oder die anstehenden Neuwahlen in Deutschland: Wie man verhindert, dass Freunde und Familienmitglieder mit unterschiedlichen politischen Ansichten sich die Köpfe zu sehr heißreden, erklärt Prof. Todd Schenk. Er ist nicht der Meinung, dass schwierige Themen unter den Teppich gekehrt werden sollten – aber es gibt die richtige Zeit und den richtigen Ort dafür. Und das ist eher nicht am festlich gedeckten Tisch.
Eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Gespräch ist außerdem, dass jedem klar ist, dass andere Menschen ihre eigene Meinung haben und diese nicht sofort ändern werden. „Überzeugung ist aber möglich. Sie ist normalerweise das Ergebnis eines anhaltenden Dialogs“, sagt Schenk.
Er rät für Gespräche mit Nahestehenden, die unterschiedliche Ansichten haben:
- Finden Sie den richtigen Zeitpunkt und Ort. Ein sensibles Gespräch sollte beispielsweise nicht vor anderen geführt werden.
- Sorgen Sie für eine gegenseitige Verpflichtung zu einem respektvollen und konstruktiven Dialog.
- Wenn Sie jemanden von Ihrer Meinung überzeugen möchten, bereiten Sie sich auf ein schwieriges oder herausforderndes Gespräch vor.
- Bauen Sie zunächst ein gemeinsames Verständnis dafür auf, indem Sie Ansichten austauschen. Das stärkt gegenseitige Empathie und trägt zu einer guten Beziehung bei.
- Gehen Sie mit Offenheit und der Bereitschaft zum Zuhören an die Sache heran: Der langsame und schwierige Prozess der Überzeugung wurzelt darin, dass sich Ihr Gegenüber gehört und respektiert fühlt.
- Hören Sie aktiv zu und stellen Sie Fragen, um das Gesagte zu bestätigen und zu klären. Fordern Sie einander heraus ohne Vorwürfe, Unterstellungen und (falsche) Annahmen.