Wenn 3-Jährige teilen, bleiben edle Ziele auf der Strecke

20.03.2013

Brüderlich teilen - wie das geht, wissen schon Dreijährige und finden es gut und richtig. Aber sie halten sich nicht daran. Erst ab einem Alter von sieben Jahren lassen Kinder ihren Worten auch faire Taten folgen, berichten US-amerikanische Wissenschaftler in der Online-Fachzeitschrift PLoS ONE.
"Wollen wir teilen?" - Diese Frage dürfte 3-Jährigen selten über die Lippen kommen. Dass brüderliches Teilen fair ist, wissen sie, aber sie halten sich dennoch nicht daran. image.originalResource.properties.copyright

Sie hatten mit Hilfe von Aufklebern die Ansicht zum Teilen von Kindern zwischen drei und acht Jahren und ihr tatsächliche Verhalten untersucht. Kinder aller Altersstufen waren der Meinung, dass sie gerecht teilen sollten und erwarteten dies auch von anderen. Doch wenn es tatsächlich daran ging, die Aufkleber aufzuteilen, waren die hehren Ziele bei Kindern unter sieben Jahren vergessen.

In einem zweiten Test zeigte sich zudem, dass Kinder – egal ob jüngere oder ältere – ihr Verhalten recht gut vorhersagen können. So sagten Sieben- bis Achtjährige voraus, dass sie gerecht teilen würden, wogegen sich Drei- bis Sechsjährige sicher waren, dass sie sich beim Teilen selbst bevorzugen würden.

Als die Kinder ihr Verhalten erklären sollten, zeigte sich der unterschiedliche Stellenwert von Fairness. Während bei jüngeren Kindern ganz die eigenen Wünsche und Gefühle im Vordergrund standen, sprachen ältere Kinder ausdrücklich über Aspekte der Fairness. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Kinder im Laufe ihrer Entwicklung zunehmend im Einklang mit Normen verhalten, die sie schon im früheren Alter befürworten, so die Forscher.

HH