Wenn sich der Blutdruck durch Medikamente nicht senken lässt

Dr. Karen Zoufal | 05.10.2021

Wenn der Blutdruck trotz Blutdrucksenkern und Medikamenten zur Entwässerung zu hoch bleibt, spricht man von therapieresistenter Hypertonie. Das betrifft etwa jeden fünften Menschen mit Bluthochdruck. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass der Bluthochdruck weniger resistent ist als gedacht, denn er lässt sich durch Lebensstilveränderungen deutlich senken.
Wenn der Blutdruck trotz medikamentöser Behandlung zu hoch ist, lohnt sich oft eine Umstellung des Lebensstils. image.originalResource.properties.copyright

Durch ein Ernährungs- und Bewegungsprogramm ließ sich der Blutdruck von Patienten senken, die auf Medikamente nicht ansprachen: Personen, die an dem Programm teilnahmen, hatten ihren oberen Blutdruckwert um durchschnittlich zwölf Punkte verringert, sieben Kilogramm an Körpergewicht verloren und deutlich an Fitness zugelegt. In einer Vergleichsgruppe, die nach einer einstündigen Schulung und dem Erhalt von Informationsmaterial auf eigene Faust versucht hatten, ihren Blutdruck in den Griff zu bekommen, war dieser um sieben Punkte gesunken, die Teilnehmer verloren im Schnitt vier Kilogramm und erreichten deutlich geringere Fitnesslevel. Bei 24-Stunden-Messungen des Blutdrucks war nur bei den Programm-Teilnehmern eine Senkung um durchschnittlich sieben Punkte zu beobachten.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen des Lebensstils Personen mit resistenter Hypertonie helfen können, Gewicht zu verlieren und ihre körperliche Aktivität zu steigern, wodurch sie ihren Blutdruck senken und ihr Herz-Kreislauf-Risiko verringern können“, schreiben Prof. James Blumenthal von der Duke Universität in Durham und seine Kollegen in der Zeitschrift „Circulation“. Manche Patienten schaffen es allein, ihren Lebensstil zu verändern, aber ein von Medizinern betreutes Programm, das eine  Ernährungsumstellung und Sport umfasst, ist vermutlich effektiver.

Von den 140 Teilnehmern der Studie hatten 90 an dem Programm teilgenommen, das über vier Monate hinweg je eine Ernährungsberatung und drei Trainingseinheiten à 30 bis 45 Minuten in einem kardiologischen Rehabilitationszentrum pro Woche umfasste. Die anderen 50 Teilnehmer dienten als Vergleichsgruppe.

Quelle: DOI 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.055329