WHO ist alarmiert: Unbekannte Krankheit breitet sich im Kongo aus

NAS | 09.12.2024

Im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo breitet sich eine bislang unbekannte Krankheit aus. 40 Prozent der Patienten sind Kinder unter fünf Jahren, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Bislang wurden bereits über 400 Krankheitsfälle und 31 Todesfälle registriert.
Laboruntersuchungen sollen bald Klarheit bringen, ob die "Krankheit X" einen bekannten Ursprung hat. image.originalResource.properties.copyright

Besonders betroffen von der "Krankheit X", wie die WHO und lokale Behörden die Erkrankung aktuell nennen, sind Kinder, insbesondere Kleinkinder: 40 Prozent der Erkrankten sind laut WHO Kleinkinder unter 5 Jahren. 

Die Betroffenen leiden unter folgenden grippeähnlichen Symptomen:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Husten
  • Laufende Nase
  • Gliederschmerzen

Alle schwer erkrankten Patienten waren Berichten zufolge stark unterernährt. Am 8. Dezember 2024 waren 406 Krankheitsfälle und 31 Todesfälle bei der WHO registriert. Erste Fälle sind schon im Oktober 2024 aufgetreten. Die genaue Zahl der Erkrankten und Toten ist aktuell jedoch nicht mit Gewissheit zu sagen: Die betroffene Provinz Kwango ist sehr abgelegen und verfügt nur über ein sehr schlechtes Straßennetz, was den Zugang erschwert. Viele Krankheits- und Todesfälle sind daher möglicherweise derzeit nicht erfasst.

Covid-19, Grippe oder Malaria als Ursache?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermutet, dass die "Krankheit X" eventuell auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein könnte. Als mögliche Auslöser zieht die WHO aktuell folgende Erkrankungen in Betracht:

  • Akute Lungenentzündung
  • Grippe
  • Covid-19
  • Masern
  • Malaria

Aktuell warten Experten auf die Ergebnisse von Laboruntersuchungen, um den Ursprung der Krankheit zu identifizieren. Erst dann können gezielt Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit getroffen werden. Bis dahin werden die Menschen vor Ort aufgerufen, sich an übliche Infektionsschutzmaßnahmen wie Abstand halten und Handhygiene zu halten.

Herausforderungen bei der Krankheitsbekämpfung

Die Bekämpfung der Krankheit gestaltet sich aus mehreren Gründen schwierig: Zum einen sind betroffene Regionen im Kongo nur schwer zu erreichen. Laut WHO seien derzeit nur zwei Epidemiologen vor Ort, und es mangelt an Notfallmedikamenten und einem Frühwarnsystem. Die WHO hat darauf reagiert und Expertenteams entsandt, um die lokalen Behörden bei der Suche nach den Ursachen und der Behandlung der Patienten zu unterstützen.

Quelle:  WHO: Undiagnosed disease - Democratic Republic of the Congo, abgerufen am 9.12.2024